Tesla Batterietest Aviloo Test

Tesla Batterietest: Die Aviloo Akku Diagnose im Test

Ich habe mit meinem Tesla den Batterietest von Aviloo ausprobiert, um den Gesundheitszustand des Akkus zu überprüfen. In diesem Beitrag schreibe ich darüber, wie dieser Test genau funktioniert, was man davon erwarten kann und für welche Zwecke sich ein solcher Test eignet.

Was ist mit dem Gesundheitszustand bei einem Akku gemeint?

Jeder Akku verliert durch verschiedene Einflüsse, wie zum Beispiel Alterung und die Anzahl Ladezyklen an Leistung. Dadurch reduziert sich die Kapazität des Akkus und es lässt sich nicht mehr so viel Energie speichern, wie es ursprünglich im Neuzustand der Fall war.

Diese Veränderung im Akku wird auch Degradation genannt und man kann diesen Effekt nicht rückgängig machen.

Der Aviloo Batterietest ermittelt diesen Gesundheitszustand des Tesla Akkus und weist ihn als Prozentwert im Vergleich zum Neuzustand (100%) aus.

Das funktioniert nicht nur bei Tesla, sondern auch für Elektroautos anderer Hersteller. Den Test kann man selbst durchführen und es sind keinerlei Fachkenntnisse dafür notwendig.

Im Folgenden erkläre ich, wie das genau funktioniert, was das Ergebnis bei meinem fünf Jahre alten Model S ist und warum es für Elektroautofahrer interessant sein kann, einen solchen Test durchzuführen.

Direktlink zum Online-Shop von Aviloo*

Aviloo Logo


Was ist Aviloo?

Aviloo ist ein österreichisches Unternehmen mit Sitz in Wiener Neudorf.

Die Ingenieure von Aviloo haben diesen Batterietest nicht nur für Tesla, sondern für Elektroautos aller Marken entwickelt. Damit wird der aktuelle Gesundheitszustand des Akkus im Vergleich zum Neuzustand ermittelt.

Der Test liest dazu aber nicht einfach nur irgendeinen “Gesundheitszustand-Wert” aus dem Fahrzeug aus, wie das etwa bei anderen Tests der Fall ist.

Beim Aviloo-Test werden Millionen von Datenpunkten während der Fahrt und im Stand vom Fahrzeug ausgelesen, analysiert und ausgewertet. Dadurch kann festgestellt werden, welche Energiemenge in kWh sich effektiv noch aus dem Akku entnehmen lässt.

Dieser Wert wird dann mit dem Referenzwert des Neuzustandes des Akkus verglichen.

Für den Test wird das Fahrzeug zuerst auf 100% Akkustand vollgeladen. Dann wird das Testgerät mit dem OBD2-Port des Tesla verbunden und der Test gestartet.

Das Auto wird ganz normal gefahren und der Test endet, wenn 10% Akkustand erreicht sind. Man kann sich dafür bis zu sieben Tage Zeit lassen und sein Auto ganz normal im Alltag verwenden.

Die vom Testgerät gesammelten Daten werden dann in der Aviloo-Cloud ausgewertet und als Kunde erhält man innerhalb von zwei Tagen das AVILOO-Zertifikat mit den einfach und übersichtlich dargestellten Resultaten, die man auch als Laie interpretieren kann.

In diesem Video wird der Ablauf erklärt:

So wird das Testgerät installiert

Mein Model S war zum Testzeitpunkt fast Sieben Jahre alt. Der Kilometerstand war mit rund 90’000 km zwar noch relativ tief, aber Akkus verändern ihre maximale Kapazität nicht nur durch die Anzahl Ladezyklen, sondern auch durch die kalendarische Alterung und andere Einflüsse.

Ich war daher neugierig darauf, welches Resultat der Batterietest bei einem so alten Tesla ergeben würde.

Wenn man den Test bei Aviloo im Online-Shop bestellt, bekommt man das Testgerät in einem Paket per Post zugesendet. In der Schweiz kommt das Paket übrigens nicht aus der EU, sondern von einem Schweizer Partnerbetrieb. Nachdem der Test abgeschlossen ist, retourniert man die Box versandkostenfrei.

Das Anschließen des Gerätes am OBD2-Port war wirklich kein Problem. Im Lieferumfang befindet sich auch eine Anleitung, die den Ablauf des Tests Schritt für Schritt erklärt.

Diese Fotostrecke zeigt den Inhalt der Box:

Die folgenden beiden Videos sind nicht von Aviloo. Sie zeigen, wo der OBD2-Port beim Tesla zu finden ist:

Beim Model 3 und Y befindet sich der Port hinter einer Abdeckung in der Mittelkonsole:

Beim Model S und X ist der Anschluss hinter dem Ablagefach unter dem Bildschirm:

Testfahrt und Messung der Daten

Aviloo gibt vor, dass man den Akku auf 100% lädt, dann das Testgerät anschließt und über ein Handy auf der Webseite von Aviloo den Test startet.

Sobald der Test gestartet ist, hat man 7 Tage Zeit, den Akku auf mindestens 10% herunterzufahren. Die Fahrt muss nicht am Stück absolviert werden.

Das Testgerät liest laufend während der Fahrt und wenn das Fahrzeug geparkt ist, verschiedene Werte über den OBD2-Port aus. Mit einer im Gerät eingebaute SIM-Karte werden die Werte direkt an den Server von Aviloo übermittelt.

Die Daten werden direkt über Mobilfunk in die Aviloo Cloud übermittelt. Aber was passiert im Funkloch?

Da ich eigentlich nicht vorhatte, während dieser Woche so viel zu fahren, plante ich ein paar Ausflüge in die Natur.

Mein erster Batterietest Ausflug mit dem Tesla führte mich in den schönen Schwarzwald in Süddeutschland. Die grüne LED am Gerät zeigte an, dass alles in Ordnung war und das Gerät via Internet mit dem Server verbunden ist.

Unterwegs war der Handy-Empfang aber teilweise miserabel und die LED wechselte mehrmals für einige Zeit auf Blau, was bedeutet, dass das Gerät keine Verbindung zum Internet hat.

Ich befürchtete schon, dass das für den Test wohl nicht so gut sein könnte. Nach Rückfrage beim Aviloo-Support wurde mir aber versichert, dass das überhaupt kein Problem sei. Die Box hat einen Zwischenspeicher und übermittelt die Daten einfach später an den Server. Und so war es dann auch. Super gelöst!

Den Status der Box konnte ich während des Tests über mein Mobiltelefon mit meinem persönlichen Link verfolgen.

Aviloo Tesla Batterietest App
Der Status lässt sich während des Tests online verfolgen.

Nach ein paar Tagen und vier oder fünf weiteren Fahrten (was für eine tolle Ausflug-Woche…), hatte ich die 10% Akkustand erreicht und der Test wurde automatisch erfolgreich beendet. Die Aviloo Status-Webseite hat mich dann darüber informiert, dass ich das Zertifikat per E-Mail erhalten werde.

Aviloo Test abgeschlossen
Der Aviloo Test an meinem Tesla ist abgeschlossen.

Testergebnis und Aviloo Zertifikat

Nach 1-2 Tagen erhielt ich das Zertifikat mit dem Ergebnis per E-Mail.

Das Batteriezertifikat für mein Model S75D (7 Jahre und rund 90’000 km).

Das Testergebnis zeigt mit 87 % Batteriekapazität gegenüber dem ursprünglichen Neuzustand doch eine deutliche Degradation.

Als 100 Prozent Referenz verwendet Aviloo die nutzbare Energiemenge, die im Neuzustand aus dem Akku entnommen werden kann. Dazu vermisst Aviloo die Neuwagen verschiedener Hersteller, sofern diese noch erhältlich sind.

Aber wie funktioniert das dann bei meinem fünf Jahre alten Model S, bei dem kein Fahrzeug im Neuzustand vermessen werden kann?

In solchen Fällen werden die Referenz-Kapazitätswerte recherchiert, verglichen und auch vermessen, indem Aviloo eine große Anzahl Referenzfahrten mit verschiedenen Fahrzeugen dieses Modells macht. Bei solchen Fahrten wird der Akkustand dann auch komplett auf null Prozent runtergefahren, um sehr genaue Statistiken zu erhalten.

Meine 87 % empfinde ich nach sieben Jahren und nur 90’000 km als nicht so super, aber es ist absolut im Rahmen. Es ist ja bekannt, dass bei Tesla die Kapazität in den ersten Jahren etwas sinkt und danach über Jahre relativ konstant bleibt. Als ich den Test von genau einem Jahr gemacht hatte, war das Resultat mit 87% genau gleich. Vor zwei Jahren waren es noch 88%.

Interessant wird es daher, welchen Gesundheitszustand mein Fahrzeug in Zukunft bei vielleicht 150’000 Km oder in 3-4 Jahren im Vergleich zu heute haben wird.

Wie genau ist der Aviloo Test?

Aviloo weist für den Test eine Fehlertoleranz von +/- 3% aus. Ist das nicht total ungenau?

Ich habe deshalb mit Niko Mayerhofer, einem der Gründer von Aviloo darüber gesprochen. Niko macht seit über 25 Jahren Elektronikentwicklung, speziell für Batteriediagnose und Batteriemanagement-Systeme. Er ist ein Experte, wenn es sich um Batterieanalyse dreht.

Er meint, im Grunde genommen ist der Test eigentlich in 99% der Fälle auf 1% genau. Aber wie es halt so ist, gibt es bei jedem Thema statistische Ausreißer in den Messungen.

Wenn zum Beispiel das Batteriemangement-System in einem Fahrzeug einen Defekt hat, kann dies zu einer größeren Abweichung führen. Deshalb wird der Test auch nur mit +/- 3% Genauigkeit ausgewiesen, um quasi den ungenausten Fall abzubilden.

In der Realität ist er aber in den allermeisten Fällen viel genauer.

Warum Aviloo? Die ScanMyTesla App testet doch auch.

Wie bereits erwähnt, misst Aviloo welche effektive Energiemenge dem Akku tatsächlich entnommen werden kann.

Bei anderen Tests, wie etwa mit der ScanMyTesla App, wird lediglich eine Momentaufnahme gemacht, indem Zahlenwerte vom Batteriemanagement-System im Tesla ausgelesen und über die App angezeigt werden. Diese Werte sind sonst nur in versteckten Wartungsmenüs oder mit Werkstatttestern auslesbar.

Die Werte sind eine Momentaufnahme.

Tesla OBD2 Adapter Dongle Scan My Tesla
OBD2 Dongle mit Adapterkabel und Scan My Tesla App.

Das Fatale dabei ist: Diese Werte vom Batteriemanagement können auch falsch sein, denn sie stellen nur das dar, was das Batteriemanagement gerade über den Gesundheitszustand der Batterie “denkt”.

Aviloo hat laut Niko Mayerhofer bisher bei bereits über 3000 Autos stichprobenweise die vom Fahrzeug (also dem Batteriemanagementsystem) angezeigten Werte mit der effektiven Messung der entnehmbaren Energiemenge verglichen.

Es gibt seltene Extremfälle, bei denen der vom Fahrzeug angezeigte Wert bis zu +/-20 % von der wirklich entnehmbaren Energiemenge abweicht.

ScanMyTesla zeigt nur Zahlenwerte an und “misst” nicht wirklich, wie viel Energie der Akku noch hergibt.

Genauso ungenau ist auch die Reichweite, die der Tesla auf dem Display mit einem auf 100% voll geladenen Akku anzeigt. Sie basiert ebenso auf den Werten des Batteriemanagement-Systems und wird nicht durch eine Messung der entnehmbaren Energiemenge ermittelt.

Hier geht es direkt zum:

Aviloo Batterie Test Tesla

Warum ist so ein Test für Teslabesitzer interessant?

Ein Batteriezertifikat kann sinnvoll sein, um herauszufinden, ob man seine Batterie gut behandelt oder sein Verhalten für eine lange Batterielebensdauer noch anpassen kann.

Als Besitzer eines Elektroautos kann man mit dem Aviloo Test aber auch vor Garantieende herausfinden, wie der Zustand des Akkus ist.

Die Batterie ist der größte Kostenfaktor bei einem Elektroauto. Die Kosten für einen Ersatzakku belaufen sich, je nach Kapazität, auf mehr als 15’000 EUR.

Idealerweise prüft man also noch vor Garantieende, ob der Zustand des Akkus wirklich gut ist, oder ob es sich um einen Garantiefall handelt. Mit dem Zertifikat kann man dann den Hersteller mit der Situation konfrontieren. Natürlich gibt es keine Garantie auf Erfolg und das Durchsetzen eines Garantiefalls, aber man kann einen gewissen Druck auf den Hersteller ausüben, damit er sich die Sache genauer ansieht.

In den meisten Fällen ist es so, dass die Hersteller auch wirklich ein Problem mit dem Akku finden, wenn ein Zertifikat schlechte Werte ausweist. Derjenige, der dann noch Garantie hat, dürfte Glück gehabt haben.

Beispiel von einem Model S mit Zelldefekt

Teslafahrer Richard Absenger hat mir sein Aviloo Zertifikat zur Verfügung gestellt. Richard fährt ein Model S 90D von 2016 mit über 180’000 Kilometern Laufleistung.

Laut Aviloo Zertifikat hat sein Akku noch einen Gesundheitszustand von 76%.

Aviloo Batterie Test Zertifikat Tesla Model S RichardAviloo Batterie Test Zertifikat Tesla Model S Richard

Aviloo Zertifikat von einem Model S 90D mit Zelldefekt. (Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Aviloo und Richard Absenger)

Richard hat Tesla mit dem schlechten Wert des Zertifikats konfrontiert. Das Service-Center hat seinen Wagen dann für zwei Tage behalten und die Batteriezellen im Akku für zwei Tage ausbalanciert. Allerdings hat das nicht wirklich eine Verbesserung gebracht.

Richard wandte sich dann an Aviloo. Eine detailliertere Auswertung seines Aviloo-Tests zeigt eindeutig, dass eine Batteriezelle aus der Reihe tanzt und offenbar defekt ist.

Aviloo Batterietest Beispiel Zelldefekt Tesla Model S
Zelldefekt beim Tesla Model S – Die detaillierte Analyse von Aviloo zeigt, dass eine Zelle aus der Reihe tanzt und defekt ist.

Ein Batterietest ist in einer solchen Situation also ein ideales Werkzeug, um Probleme mit dem Tesla Akku aufzuzeigen.

Leider stellt sich Tesla im Fall von Richard zurzeit noch quer. Bisher hat er kein Angebot für den Tausch oder eine Reparatur auf Kosten von Tesla erhalten.

Aviloo für Gebrauchtwagenkäufer und -Verkäufer

Beim Gebrauchtwagenkauf sehe ich eine weitere Stärke des Aviloo Tests, damit man als Kaufinteressent nicht die Katze im Sack kauft. Der Test wird auch vom TÜV Austria, TÜV Süd, dem deutschen ADAC und diversen Gutachtern in Deutschland angewendet und empfohlen.

Dadurch ist das Aviloo Zertifikat auch ein professionelles Qualitätssiegel, das auch beim Verkauf eines Gebrauchtwagens sehr nützlich sein kann.

Für Verkäufer eines Elektroautos ist das Zertifikat sinnvoll, weil man gegenüber dem Käufer mit offenen Karten spielt und so auch einen Mehrwert für sein Angebot im Vergleich zu anderen Fahrzeugen schafft.

Mein Fazit zum Aviloo Batterietest beim Tesla

Ich finde den Aviloo Batterietest eine tolle Sache und ich werde auf jeden Fall vor Ablauf der Batterie-Garantie meines Model S nochmals einen Test machen. Natürlich ist er mit rund 100 € recht teuer. Aber im Vergleich zu einem defekten Akku ist das nicht der Rede wert.

Aviloo ist meines Wissens auch der einzige Test, der wirklich auf einer Messung der entnehmbaren Energiemenge basiert. Und das ist schlussendlich doch eigentlich das Einzige, was zählt.

Die im Fahrzeugdisplay oder Batteriemanagement angezeigten Gesundheitszustand-Werte können irgendwelche Werte sein. Als Kunde habe ich keine Kontrolle darüber, was diese Werte darstellen und wo die Referenz ist.

Anhand der Release Notes eines Software-Updates für die Reichweitenanzeige des neuen Model X Plaid sieht man, dass diese Angaben und deren Berechnungen in der Fahrzeugsoftware nicht in Stein gemeißelt sind. Der Hersteller kann das jederzeit ändern.

Zusammengefasst:

  • Aviloo testet, welche Energiemenge aus dem Akku entnehmbar ist. Es ist nicht nur das Auslesen einer Momentaufnahme.
  • Einfache Durchführung des Tests. Auch als Laie.
  • Durch die Unterstützung von ADAC und TÜV ist das Zertifikat ein Qualitätssiegel für den Verkauf des eigenen Gebrauchtwagens oder wenn man sich für ein gebrauchtes Elektroauto interessiert.
  • Der Test ist für alle Besitzer eines Elektroautos interessant, deren Garantie für die Batterie demnächst ausläuft. Oder natürlich auch für alle, die einfach neugierig darauf sind, wie der Zustand des Akkus ist.
  • Es ist ein genormter Teststandard, der auch herstellerunabhängig ist.
  • Das Resultat ist auch für Laien interpretierbar und vergleichbar.

Das Test-Kit kann direkt im Online-Shop von Aviloo* bestellt werden.
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Herzlichen Dank!

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