Es gibt Gründe, warum man den Akku eines Elektroautos möglichst schnell auf eine etwas höhere Temperatur bringen möchte. Den Tesla Akku auf Knopfdruck manuell vorheizen kann man aber leider nicht. Das sind ein paar Möglichkeiten, mit denen man den Akku vorwärmen und die Temperatur beeinflussen kann.
- Warum sollte man den Tesla Akku überhaupt vorheizen?
- Tesla Akku während der Fahrt vorheizen
- Akku manuell vorheizen, während der Tesla steht
- Wie erkennt man, ob der Tesla Akku gerade beheizt wird?
- Ideal im Alltag: mit "geplanter Abfahrtszeit" die Tesla Batterie vorwärmen
- Ist das Vorheizen des Akkus sinnvoll?
- Fazit - Wann sollte man also den Tesla Akku vorheizen und wann nicht?
Warum sollte man den Tesla Akku überhaupt vorheizen?
Der Akku eines Elektroautos sollte bei tiefen Temperaturen nicht mit zu hohen Ladeströmen geladen oder entladen werden. Das würde sonst zu einer dauerhaften Schädigung der Batteriezellenchemie führen und die Akkukapazität reduzieren. Das Batteriemanagement-System im Tesla versucht solche Schädigungen so klein wie möglich zu halten, indem es abhängig von der Temperatur des Akkus die Lade- und Entladeströme begrenzt.
Als Teslafahrer bemerkt man einen kalten Akku an zwei Zuständen. Beim Laden am Supercharger oder einem sonstigen Schnelllader ist die Ladeleistung reduziert und es dauert länger, bis der Akku voll ist.
Während der Fahrt steht nicht die vollständige Rekuperationsleistung zur Verfügung und die Bremsen müssen stärker eingesetzt werden. Angezeigt wird das durch eine gestrichelte Linie auf dem Bildschirm.
Abhilfe schafft nur das Aufheizen des Akkus.
Tesla Akku während der Fahrt vorheizen
Der Akku wird während der Fahrt gezielt durch die Akkuheizung vorgewärmt, wenn ein Supercharger oder ein anderer Schnelllader als Navigationsziel ausgewählt wurde. Das funktioniert aber nur bei Schnellladestationen, die im Navigationssystem als Ladestationen hinterlegt sind und nicht bei beliebigen Adressen in Google Maps.
Einige Kilometer vor der Ankunft erscheint über der Navigationsleiste die Meldung “Vorkonditionieren”. Das ist der ein Hinweis, dass der Akku jetzt zusätzlich über die Batterieheizung beheizt wird. Ein Klick darauf lässt die Meldung verschwinden. Das Vorheizen erfolgt aber so oder so automatisch nach Bedarf.
Ohne die Auswahl eines Schnellladers und die dadurch aktivierte Akkuheizung erwärmt sich der Akku nur langsam durch die Lade- und Entladeströme während der Fahrt. So kann der Akku je nach Kälte auch nach einer Stunde Autobahnfahrt noch nicht auf Betriebstemperatur für hohe Ladeströme sein.
Wer also möglichst schnell laden möchte, sollte den Supercharger in der kälteren Jahreszeit unbedingt auswählen, auch wenn das Heizen natürlich wieder zusätzliche Energie verbraucht. Möchte man an einer Ladestation laden, die dem Navi nicht bekannt ist, muss man trotzdem einen dem Navi bekannten Schnelllader in der Nähe auswählen und dafür auf die Navigation verzichten.
Eine weitere Möglichkeit den Akku vorzuheizen sind die S3XY-Buttons. Auf diese Knöpfe lassen sich verschiedene Funktionen des Fahrzeugs programmieren. Mit Doppelklebeband werden die Buttons an einem beliebigen Ort im Tesla platziert. Das Set gibt es mit 2, 4 oder 6 Buttons zu kaufen. Das Vorheizen des Akkus startet dann auf Knopfdruck.
Auf die Buttons lassen sich verschiedene Funktionen wie z.B. Akku Vorheizen, Handschuhfach öffnen, Umschalten von Sport/Chill-Modus, Stärke der Rekuperation, Scheibenwischer, uvm. programmieren. Mit dem beiliegenden Doppelklebeband werden sie an einem beliebigen Ort im Fahrzeug angebracht.
Neue Funktionen erhält man durch App- und Firmware-Updates. Lieferumfang: schwarze oder weiße Buttons, Commander-Stecker für OBD2, OBD2-Adapter für Model 3/Y ab Baujahr 2019, Werkzeug.
Akku manuell vorheizen, während der Tesla steht
Wie bereits erwähnt, lässt sich der Akku nicht manuell auf Knopfdruck vorheizen, wenn das Fahrzeug steht. Der Tesla steuert sie automatisch bei bestimmten Bedingungen und Zuständen.
Die Batterieheizung funktioniert dabei immer nur bei einer entsprechend kalten Batterietemperatur von etwa 10 Grad und weniger.
In folgenden Situationen wird der Akku UND der Innenraum beim stehenden Fahrzeug und kalten Temperaturen geheizt:
- Wenn “geplante Abfahrt mit Vorklimatisierung” programmiert wurde.
- Wenn “Klimaanlage eingeschaltet” über die App oder das Fahrzeugmenü ausgewählt wurde und das Fahrzeug verschlossen ist.
In folgenden Situationen wird NUR der Akku vorgeheizt:
- Beim Laden und einer Akkutemperatur von unter 7 Grad
Wie erkennt man, ob der Tesla Akku gerade beheizt wird?
In der App wird ein kleines Batteriesymbol angezeigt:
Die eingeschaltete Batterieheizung hört man am Auto auch durch ein “schleifendes” Geräusch, das durch das Umwälzen der Kühl- und Heizflüssigkeit entsteht. Interessant ist dabei, dass beim Öffnen einer Tür am Fahrzeug die Batterieheizung wieder ausgeschaltet wird.
Ideal im Alltag: mit “geplanter Abfahrtszeit” die Tesla Batterie vorwärmen
Wer bereits nach dem Losfahren einen warmen Akku möchte, steuert das am besten mit der Funktion “geplante Abfahrtszeit mit Vorklimatisierung“. So aktiviert sich die Batterieheizung bei entsprechend kühlen Akkutemperaturen, um den Wagen möglichst optimal zu konditionieren. Tesla wärmt auf diese Art den Akku auf ungefähr zwanzig Grad vor.
Ein Nachteil beim Vorheizen früh morgens kann die in vielen Tesla Modellen verbaute Wärmepumpe sein. Sie sorgt für eine entsprechende Lärmkulisse.
Das ist noch keine perfekte Temperatur für das Schnellladen, aber immerhin besser als eine noch tiefere Temperatur. Am Schnelllader wird dann der Akku währen den ersten paar Minuten auf eine noch höhere Temperatur erwärmt und die Ladeleistung erhöht sich bereits nach wenigen Minuten.
Ist das Vorheizen des Akkus sinnvoll?
Natürlich kostet das Vorheizen Energie. Mann muss daher abwägen, was einem wichtiger ist. Außerdem macht es auch einen Unterschied, woher die Energie zum Vorheizen kommt.
Zieht man die Energie aus dem Akku selbst, ist es kontraproduktiv, wenn man danach zum Laden fährt, dort wiederum mehr Energie geladen werden muss.
Wird die Energie bei angeschlossenem Ladekabel direkt aus dem Netz gezogen, ist der Heizvorgang verlustfreier und schonender für den Akku.
Aber es kostet natürlich in jedem Fall Energie und somit Geld. Andererseits steigt die Reichweite, wenn man mit einem bereits vorgeheizten Innenraum und Akku losfährt. Da für das Heizen keine Energie mehr aus dem Akku entnommen werden muss.
Bei sehr tiefen Temperaturen ist das Vorheizen zwar sehr ineffizient, da die Akkuheizung einen schlechten Wirkungsgrad hat. Mit Temperaturen unter minus 10 Grad macht Vorheizen aber definitiv Sinn, da sonst Fahren nur mit stark begrenzter Leistung möglich ist.
Bei Temperaturen darüber ist die Akkuheizung eigentlich nicht notwendig, außer man möchte die Reichweite des Fahrzeugs auf Langstrecke erhöhen.
Weitere Tipps, um die Reichweite des Tesla im Winter zu erhöhen.
Fazit – Wann sollte man also den Tesla Akku vorheizen und wann nicht?
- Bei Temperaturen unter minus 10 Grad macht es Sinn den Akku vorzuheizen.
- Wenn man direkt nach dem Losfahren zum Schnelllader möchte.
- Wenn man unbedingt direkt nach dem Losfahren die volle Rekuperation möchte.
- Wenn nach dem Losfahren die volle Leistung des Motors abrufbar sein soll.
- Wer auf einem Berg wohnt, profitiert nach dem Losfahren direkt vom vorgeheizten Akku. Dann steht die komplette Rekuperation bereits von Anfang an zur Verfügung und spart wiederum Energie beim Fahren.
Wer lieber ein Video zu dem Thema schaut, dem empfehle ich diesen Clip zum Thema Tesla Akku vorheizen von ElectricDave.
Weitere Details zur Akkuheizung und dem Vorheizen im TFF Forum.
Mehr Tipps und Tricks zum Akku laden.
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