Eine Funktion des Tesla Autopiloten trägt den Namen “Mit Autopilot navigieren”. Wenn dieser Modus aktiviert ist, bestimmt das Fahrzeug selbst, welche Fahrbahn es auf der Autobahn wählt.
Der Autopilot stellt dabei auch sicher, dass man die gewünschte Ausfahrt erreicht, um dem eingestellten Navigationsziel weiter folgen zu können und navigiert selbstständig durch Autobahnkreuze.
Außerdem ermittelt er laufend, auf welcher Spur der Verkehr schneller fährt, wenn man sich hinter einem langsameren Fahrzeug befindet.
Dieser Beitrag erklärt, wie “mit Autopilot navigieren” funktioniert und was die Einschränkungen in Europa sind.
Im englischen Sprachraum nennt sich diese Funktion “Navigate on Autopilot” (abgekürzt: NoA). Zurzeit kann das Fahrzeug in Europa mit eingeschaltetem NoA auf Autobahnen folgende Situationen bewältigen. Diese Manöver funktionieren außerhalb der USA nur mit Bestätigung durch den Fahrer, indem der Blinker kurz angetippt wird.
- Der Autopilot macht Spurwechsel automatisch, um langsamere Fahrzeuge zu überholen.
- Das automatische Befahren von Autobahnkreuzen. Anhand des programmierten Navigationsziels werden die dafür notwendigen Spurwechsel vorgeschlagen und automatisch durchgeführt.
- Das automatische Befahren von Autobahn Ein- und Ausfahrten. Das Wechseln in Ein- und Ausfahrten wird automatisch durchgeführt.
Dieses Demovideo von Tesla zeigt die NoA-Funktion im Detail. In Europa kann allerdings im Unterschied zum Video das Bestätigen des Spurwechsels noch nicht ausgeschaltet werden.
Voraussetzungen, um “mit Autopilot navigieren” im Tesla nutzen zu können
“Mit Autopilot navigieren” funktioniert nur mit einem Tesla mit mindestens Autopilot 2 Computer. Und nur bei Fahrzeugen mit der gekauften Software-Option erweiterter Autopilot (EAP) oder volles Potenzial für autonomes Fahren (FSD). Mehr Details zu EAP und FSD.
Meine Erfahrungen mit Navigate on Autopilot
Seit Juni 2022 darf der Autopilot in Europa auf der Autobahn nicht mehr automatisch ohne Bestätigung des Fahrers in eine Abfahrt wechseln.
Ich hatte die Funktion davor gelegentlich genutzt, wenn ich allein unterwegs war oder wenn ich einen Beifahrer dabeihatte, der es mal sehen wollte.
Auf meinen Strecken hat er gefühlte 2 Sekunden vor dem Spurwechsel geblinkt und nicht, wie ich es in der Fahrschule gelernt habe, etwa 200 Meter vor der Abfahrt. Also eigentlich viel zu spät.
Er hat die Abfahrt aber nicht spät genommen, sondern immer exakt an der Stelle, wo die Verzögerungsspur beginnt und hat dort so ruppig die Spur gewechselt, so dass ich immer ein mulmiges Gefühl hatte.
Es fühlte sich oft an, als ob er gleich die Leitplanken touchiert (und auf Beifahrerseite muss das Gefühl noch schlimmer sein).
Tatsächlich kommt beim Fahren ohne NoA die Ansage des Navigationssystems auf Autobahnen auch extrem spät. Auf Landstraßen und in der Stadt kommt die Ansage durchaus rechtzeitig. Ich vermute, dass die Navigationsdaten meist nur die effektive Ausfahrt kennen, aber nicht den viel früheren Beginn der Verzögerungsspur.
Der selbstständige Spurwechsel in die Ausfahrt wurde früher wahrscheinlich durch die Analyse der Kameradaten durchgeführt, nicht anhand der Navigationsdaten.
Durch die ganzen Einschränkungen der UN/ECE ist die NoA Funktion in Europa aber mittlerweile sowieso sinnlos geworden.
Nun muss man den Spurwechsel in die Abfahrt auf Autopilot immer mit einem sanften Lenkrad “Wackler” kurz bestätigen.
Ich will die UN/ECE Entscheidung nicht schönreden, aber weniger Regularien in diesem Bereich fände ich persönlich besser.
Auch der eingeschränkte Lenkradius nervt mich regelmäßig in einigen Kurven. Solche Stellen funktionierten damals im 2019 vor den UN/ECE Einschränkungen problemlos mit dem Autopilot.
Tesla zeigt also, dass sie es durchaus können, das sieht man auch an den Videos aus den USA. Aber wegen rechtlichen Begrenzungen dürfen sie es in Europa nicht automatisch ausführen.
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