Seit ungefähr Anfang 2018 tauchte bei diversen Tesla Model S und Model X ein gelber Rand im großen Display auf. Zu Beginn ersetzte Tesla diese beschädigten Displays noch, aber bei den ausgetauschten Geräten tauchte nach einiger Zeit das gleiche Problem wieder auf.
Mein Model S mit Produktionsdatum März 2017 war ebenfalls davon betroffen und in diesem Artikel beschreibe ich meine Erfahrungen damit und was schlussendlich von Tesla gemacht wurde, um das Problem zu lösen.
Zuerst fiel mir gar kein gelber Rand auf
Es begann irgendwann im Jahr 2018. Ich las im TFF Forum von Model S und X Besitzern, die über einen gelben Rand klagten, der auf dem MCU Display plötzlich sichtbar wurde. Als ich mich das nächste Mal ins Auto setzte, stellte ich fest, dass auch bei meinem Tesla Display bereits ein schwacher gelber Rand zu sehen war. Vorher war mir das noch gar nicht aufgefallen. Wie es solche Dinge aber so an sich haben, fiel es mir ab diesem Tag ständig auf. 🙂
Über die folgenden Monate wurde der zu Beginn etwa 1 cm breite Rand langsam intensiver und breiter. Ursache für diesen Effekt ist das Vergilben des Klebers, mit dem das Glas des Displays aufgeklebt ist. Offenbar passiert dies unter entsprechender Hitzeeinwirkung bei vielen Displays nach einiger Zeit, da es ein Problem mit dem vom Tesla Zulieferer verwendeten Klebstoff gibt.
Natürlich ist es nur ein kosmetischer Mangel, denn das Display funktioniert einwandfrei. Aber es ist vor allem für ein Fahrzeug in dieser Preisklasse trotzdem ein ärgerlicher Makel. Wie ich nachlesen konnte, tauschte Tesla zu Beginn die Displays noch aus. Als aber bereits nach kurzer Zeit die Ersatzdisplays das gleiche Problem hatten, weigerte Tesla sich zum Leidwesen der verärgerten Kunden weitere Displays zu tauschen. Es hieß: Man arbeite an einer anderen Lösung.
Die Lösung von Tesla
Im Frühsommer 2019 veröffentlichte Tesla die Information, dass ein Gerät entwickelt wurde, das mithilfe von UV-Stahlen den gelben Rand im Display verschwinden lässt.
Dieses Gerät sollte bald an die Servicecenter verschickt werden. In Internet-Foren wurde weiter darüber diskutiert, ob Tesla in der Pflicht wäre, trotzdem die “defekten” Displays zu tauschen und man nicht so lange auf eine andere Lösung warten wollte.
Angesichtes des kosmetischen Problems war dies sicher Klagen auf höchstem Niveau und noch ein paar Monate länger zu warten war ja bezogen, auf den ökologischen Aspekt die bessere Lösung als ein funktionierendes Display zu entsorgen.
Außerdem kann das Display nicht einzeln getauscht werden, sondern die ganze Einheit inklusive MCU Computer muss ersetzt werden. Das ergibt nun wirklich keinen Sinn.
So sieht dieses “UV Bestrahlungsgerät” von Tesla aus:
Anfangs waren nur wenige UV-Geräte im Umlauf und wurden von Service-Center zu Service-Center weitergereicht. Einige Tesla Fahrer gingen mittlerweile wegen der langen Wartezeit sogar dazu, über eigene Bastellösungen zu bauen und ihr Display selbst mit UV zu “behandeln”.
Im Frühling 2020 wurden die UV-Geräte aber auch in Europa in größeren Stückzahlen ausgeliefert und Tesla fragte mich für eine Reparatur meines Model S an. Die ganze Prozedur dauert etwa zwei bis drei Stunden, während der das Display ständiger UV-Beleuchtung ausgesetzt ist. Wegen der Hitzeentwicklung läuft die Klimaanlage des Tesla dabei konstant mit.
Das Resultat: vorher / nachher
Ich habe vor und nach der Reparatur ein paar Fotos von der MCU meines Model S gemacht:
Ich bin total zufrieden mit dieser Lösung. Zuvorkommend hat das Service-Center Möhlin mein Fahrzeug noch geladen, um den Stromverbrauch durch die Klimaanlage auszugleichen.
Natürlich bleibt zu hoffen, dass der gelbe Rand nun nicht mehr wieder kommt. Bei einigen Teslas ist der Rand nach 4 bis 6 Monaten wieder aufgetaucht. Eine Wiederholung der Prozedur soll dann offenbar nicht mehr kostenlos sein.
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