In Deutschland sind in den sogenannten Umweltzonen nur Fahrzeuge mit einer Umweltplakette (auch Feinstaubplakette genannt) erlaubt. Die Umweltplakette ist eine Kennzeichnung für den Schadstoffausstoß des Fahrzeugs. Man könnte jetzt argumentieren, dass ein Tesla als reines Elektroauto keinen Schadstoffausstoß besitzt und deshalb keine Umweltplakette notwendig ist. Aber weit gefehlt!
Wer in Deutschland mit dem Tesla in eine Umweltzone einfährt, benötigt immer eine solche grüne Plakette. Das betrifft auch ausländische Fahrzeuge. Und es betrifft nicht nur Deutschland, sondern auch einige andere Länder in Europa.
Dieses Gesetz ist bei Elektroautos zwar sinnlos, aber Gesetz ist eben Gesetz. Daher droht auch Teslas und anderen Elektrofahrzeugen in Deutschland ohne eine aufgeklebte Plakette eine Buße von 80 Euro.
Wie die Regeln für Elektroautos genau sind, erfährst Du in diesem Beitrag.
Wo ist die grüne Umweltplakette erhältlich?
Die grüne Umweltplakette ist in Deutschland bei den Kfz-Zulassungsstellen, Prüforganisationen wie TÜV/DEKRA sowie vielen Kfz-Werkstätten erhältlich.
Für Bestellungen aus dem Ausland sind verschiedene Bezugsquellen beim ADAC dokumentiert.
Schweizer können die Umweltplakette auch beim Schweizer Mobilitätsclub TCS bestellen.
Noch kostengünstiger geht es aber für nur 6 Euro (inklusive Versand in die Schweiz). Die Stadt Berlin bietet ein solches Angebot Online an.
Mit E-Kennzeichen in Deutschland benötigt man keine Umweltplakette für einen Tesla, oder?
Fahrzeuge mit E-Kennzeichen besitzen in Deutschland folgende Vorteile:
- Kostenloses Parken an dafür ausgewiesenen Orten.
- Nutzung von Busspuren.
- Ausnahmen von Zu- und Durchfahrbeschränkungen.
- Nutzung von speziell reservierten Parkplätzen.
Das E-Kennzeichen hat aber beim Tesla, wie auch bei jedem anderen Elektroauto, keinen Zusammenhang mit der grünen Umweltplakette. Wer ein E-Kennzeichen besitzt und keine Plakette aufgeklebt hat, wird in der Umweltzone trotzdem gebüßt.
Wofür ist dann die blaue E-Plakette?
Um die Sache noch komplizierter zu machen, hat der Deutsche Staat auch noch eine „blaue E-Plakette“ eingeführt. Diese Plakette dient als Ersatz für das E-Kennzeichen. Im Ausland zugelassene Elektrofahrzeuge, die nicht in ähnlicher Weise gekennzeichnet sind, können auf den Kfz-Zulassungsstellen eine blaue Plakette erhalten. Damit profitieren sie von den oben erwähnten Vorteilen des E-Kennzeichens. Die blaue E-Plakette ersetzt die grüne Umweltplakette auch beim Tesla NICHT.
Und ja: es geht noch komplizierter! Es wird darüber diskutiert, eine „blaue Plakette“ einzuführen (ohne „E“, aber wieder blau 🙂 ). Sie soll dazu dienen, Verbrenner-Fahrzeuge mit wenig Stickstoffdioxid-Ausstoß zu kennzeichnen. Diese Plakette hat mit der blauen E-Plakette oder den Feinstaubplaketten allerdings nichts zu tun.
Einfacher wird die ganze Thematik dadurch aber wohl eher nicht. Blau ist eben nicht gleich Blau…
Wie erkenne ich die Umweltzonen?
Die Einfahrt in eine Umweltzone ist in Deutschland an den Zufahrtsstraßen mit folgendem Schild gekennzeichnet:
Aber natürlich gibt es Umweltzonen auch in anderen Ländern in Europa. Die Standorte aller Umweltzonen europäischer Länder lassen sich auch in der Green-Zones Mobiltelefon-App unterwegs einfach abrufen.
Umweltzonen in ganz Europa
In den verschiedenen Ländern sind natürlich auch die Bedingungen der Umweltzonen unterschiedlich (EU lässt grüßen, denn einheitlich wäre zu einfach. Aber in der Schweiz kennt man das auch zur Genüge. Wir haben 26 Kantone (Bundesländer) und dadurch für manche Dinge 26 unterschiedliche Regelungen. Jeder der 26 Kantone hat zum Beispiel sein eigenes Steuergesetz…. aber egal.
Hier eine Übersicht zu den Umweltzonen in den verschiedenen Ländern.
Deutschland
In Deutschland gibt es mittlerweile bereits in 58 Städten Umweltzonen. Die Fahrzeuge benötigen je nach Feinstaubbelastung eine rote, gelbe oder grüne Plakette. In 57 der 58 Zonen sind nur Fahrzeuge mit grünen Plaketten erlaubt. Auch mit einem Tesla benötigt man die grüne Plakette, um nicht gebüßt zu werden.
Frankreich
In Frankreich unterscheidet man die Umweltzonen in drei Arten: ZCR (zone à circulation restreinte), ZPA (zone de protection de l’air) und ZPAd (zone de protection de l’air départementale). Befahren dürfen die speziell beschilderten Zonen nur Fahrzeuge, die mit einer von sechs verschiedenen Plaketten ausgerüstet sind. Diese werden nach Zulassung, Energieeffizienz und Emissionsmenge vergeben. Kaufen muss man sie online. Weitere Informationen dazu beim TCS. Die wetterbedingten ZPA Zonen können außerdem jederzeit wechseln. Für Elektroautos wird die grüne Plakette benötigt, sonst riskiert man ein Bußgeld von 68 EUR. Mehr Informationen dazu hier.
Italien
In Italien gilt in mehreren Städten, zum Beispiel in Mailand, die «zone a traffico limitato» (ZTL). Manche Städte setzen auf eine Maut. Zonen und Maut gelten je nach Fahrzeugtyp oder Euro-Norm. Die Beschränkungen sind von Zone zu Zone unterschiedlich. Die komplexen Beschränkungen abzugleichen, ist sehr schwierig und sie gelten teilweise auch für Elektroautos. In Mailand, Bologna und Palermo benötigt man zudem ein Mautticket. Kontrolliert wird durch die örtliche Polizei und mit Kameras. Weitere Informationen vom TCS.
Österreich
Es gibt in mehreren Regionen Österreichs Umweltzonen. Diese dürfen nur von Fahrzeugen mit der richtigen Umweltplakette befahren werden. Die sechs verschiedenen Plaketten entsprechen der jeweiligen Euro-Abgasnorm. Die Plakette wird auch „Umwelt-Pickerl“ genannt. Betroffen sind generell alle Fahrzeuge, also auch PKWs. Das Pickerl ist aber nur für Lastwagen der Klasse N1, N2 und N3 verpflichtend, wenn diese in einer der bisher 6 Umweltzonen einfahren wollen sowie PKW, die steuerlich als LKW N1 registriert sind, was für einen Tesla nicht der Fall ist.
Belgien
In Belgien wurden «Low emission zones» (LEZ) eingeführt. Fahrzeuge müssen VORGÄNGIG auf der jeweiligen Webseite der Stadt registriert werden. Die Einfahrt in die Zonen ist abhängig von der Euro-Norm des Fahrzeugs erlaubt. Für nicht-zugelassene Fahrzeuge kann ein Umweltticket für 35 Euro pro Tag gekauft werden. Bisher wurde diese Umweltzone nur in Antwerpen, Gent und Brüssel eingeführt. Auch ein ausländischer Tesla muss daher vorab auf diesen Webseiten registriert werden: Registrierung Brüssel / Registrierung Antwerpen / Registrierung Gent
Portugal
In Lissabon heißt die Umweltzone «Zona de emissões reduzidas» (ZER). Diese besteht aus zwei Zonen mit unterschiedlichen Zufahrtsregelungen, die auch für ausländische Fahrzeuge gelten. Die Fahrverbote sind beschildert und gelten von Montag bis Freitag von 7 bis 21 Uhr. Sie gelten aber nur für PKW der Euro 2 und LKW der Euro 3 Norm.
Spanien
Spanien regelt in mehreren großen Städten den Verkehr mit Umweltzonen. In Madrid und Barcelona ist außerdem für mehrere Zonen die Zufahrt nur für Anwohner erlaubt. Es gibt Fahrverbote für bestimmte Fahrzeugtypen und Euro-Normen. Sie unterscheiden sich jedoch von Zone zu Zone. Es gibt vier verschiedene Umweltplaketten. Die Plaketten sind nicht obligatorisch, aber Bussen bis zu 100 Euro sind trotzdem möglich. Hier wird beschrieben, wo man eine Plakette für ausländische Fahrzeuge beziehen kann.
Großbritannien
Diverse Städte haben Umweltzonen mit Fahrverboten. Diese gelten auch für ausländische Fahrzeuge. In den normalen Umweltzonen sind allerdings PKW nicht betroffen, sondern nur in den sogenannten Ultra Low Emission Zones (ULEZ). Für die Congestion Charge Zones in London und Durham gilt eine City-Maut für alle Fahrzeuge. Auch hier empfiehlt sich die Green-Zones Handy-App, da die Regelungen sehr komplex sind und häufig ändern.
Schweden
In Schweden heißen die Umweltzonen „Miljözoner“. Diese betreffen hauptsächlich LKW und Busse. In Stockholm und Göteborg gibt es außerdem eine City-Maut. Einfahrtbeschränkungen richten sich nach dem Datum der Fahrzeug-Erstzulassung und der Euro-Norm. Es gibt keine Umweltplakette in Schweden. Weitere Details zu den erlaubten Fahrzeugen in der Green-Zones Handy-App.
Norwegen
Auch Norwegen hat Umweltzonen eingeführt. Elektroautos sind nicht von den Gebühren befreit. Weitere Informationen dazu hier.
Griechenland
Es gibt zwar eine Umweltzone in Athen, allerdings sind ausländische Fahrzeuge nicht betroffen. Mietwagen dürfen sich 40 Tage lang in der Zone bewegen.
Fazit zu Tesla und Umweltplakette
Kurz zusammengefasst: Wer mit einem Tesla in einer Umweltzone in Deutschland unterwegs ist, sollte die grüne Umweltplakette auf die Frontscheibe aufkleben.
Ohne grüne Plakette riskiert man auch mit einem Elektroauto eine Busse.
Für alle anderen Länder sollte man sich ebenfalls vorab informieren, um eine allfällige Busse zu vermeiden. Eine gute Übersicht und Details der verschiedenen Umweltzonen in ganz Europa bietet die Green-Zones Handy-App
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