wie lange lädt ein Tesla

Wie lange lädt ein Tesla?

Als Tesla Fahrer wird man oft gefragt, wie lange ein Tesla lädt. Denn für Menschen, die kein Elektroauto fahren, ist es sehr ungewohnt sich vorzustellen, dass man “darauf warten” muss, bis das Auto wieder “voll” ist.

Die Ladedauer der Tesla Modelle ist unterschiedlich. Dafür gibt es verschiedene Gründe:

  • Akkukapazität. Ein großer Akku kann technisch bedingt schneller geladen werden, als ein kleiner.
  • Stromquelle. Eine Schnellladestation liefert mehr Strom als eine Haushaltssteckdose.
  • Umgebung. Manche Faktoren beeinflussen die Ladegeschwindigkeit. Zum Beispiel Kälte.
  • Zellchemie. Akku ist nicht gleich Akku. Die Zusammensetzung der Batteriezellen ist unterschiedlich. Modernere Batteriezellen können generell schneller geladen werden als ältere Technologie.
  • Ladekurve. Die Ladeleistung, mit der ein Akku geladen werden kann, ist abhängig von dessen Füllgrad (SoC).

Daraus ergeben sich je nach Fahrzeugmodell und Situation unterschiedliche Ladezeiten. Die folgenden Tabellen zeigen die ungefähren Ladezeiten der Tesla Modelle, die aktuell als Neuwagen verkauft werden.

Ladedauer bei aktuellen Tesla Neuwagen

Die Berechnung berücksichtigt 5% Ladeverluste und bei den Schnellladern optimale Umgebungsbedingungen (einen warmen Akku).

Da die Ladedauer von 0 auf 100% in der Praxis eigentlich nie angewendet wird, sind in diesen Tabellen die Zeiten für die Dauer von 10 bis 80 % SoC aufgelistet.

SR = Standard
LR = Long Range / Maximale Reichweite
P = Performance

Model 3

Haushaltssteckdose – AC (1 Phase) – 2,3 kW

 Model 3 SRModel 3 LRModel 3 P
⌀ geladene Reichweite16 km/h16 km/h16 km/h
Ladedauer 10 bis 80%18.5 h25 h25 h

Steckdose CEE blau – AC (1 Phase) – 3,7 kW

 Model 3 SRModel 3 LRModel 3 P
⌀ geladene Reichweite25 km/h23 km/h23 km/h
Ladedauer 10 bis 80%12 h15.5 h15.5 h

Wallbox / CEE rot 16A – AC (3 Phasen) – 11 kW

 Model 3 SRModel 3 LRModel 3 P
⌀ geladene Reichweite76 km/h76 km/h68 km/h
Ladedauer 10 bis 80%4 h5 h5 h

Supercharger V2 – DC – 150 kW

 Model 3 SRModel 3 LRModel 3 P
⌀ geladene Reichweite725 km/h904 km/h809 km/h
Ladedauer 10 bis 80%24 min26 min26 min

CCS Schnelllader – DC – 200 kW

 Model 3 SRModel 3 LRModel 3 P
⌀ geladene Reichweite740 km/h1015 km/h909 km/h
Ladedauer 10 bis 80%24 min23 min23 min

Supercharger V3 – DC – 250 kW

 Model 3 SRModel 3 LRModel 3 P
⌀ geladene Reichweite740 km/h1054 km/h944 km/h
Ladedauer 10 bis 80%24 min22 min22 min

Model Y

Haushaltssteckdose – AC (1 Phase) – 2,3 kW

 Model Y SRModel Y LRModel Y P
⌀ geladene Reichweite15 km/h15 km/h15 km/h
Ladedauer 10 bis 80%19 h24 h24 h

Steckdose CEE blau – AC (1 Phase) – 3,7 kW

 Model Y SRModel Y LRModel Y P
⌀ geladene Reichweite23 km/h22 km/h22 km/h
Ladedauer 10 bis 80%12 h15.5 h15.5 h

Wallbox / CEE rot 16A – AC (3 Phasen) – 11 kW

 Model Y SRModel Y LRModel Y P
⌀ geladene Reichweite68 km/h70 km/h65 km/h
Ladedauer 10 bis 80%4 h5 h5 h

Supercharger V2 – DC – 150 kW

 Model Y SRModel Y LRModel Y P
⌀ geladene Reichweite791 km/h829 km/h772 km/h
Ladedauer 10 bis 80%24 min25 min25 min

CCS Schnelllader – DC – 200 kW

 Model Y SRModel Y LRModel Y P
⌀ geladene Reichweite854 km/h931 km/h867 km/h
Ladedauer 10 bis 80%24 min23 min23 min

Supercharger V3 / V4 – DC – 250 kW

 Model Y SRModel Y LRModel Y P
⌀ geladene Reichweite854 km/h967 km/h940 km/h
Ladedauer 10 bis 80%24 min22 min22 min

Andere Modelle und ältere Varianten

Die Quelle dieser Daten ist eCalc.ch. Auf dieser Webseite lassen sich auch die Werte für andere Tesla Modelle und Varianten berechnen.

Einfach das gewünschte Fahrzeugmodell auswählen, unter “Ladestation” den Wert “max. Ladeleistung” auf den kW-Wert der Ladequelle setzen und “berechnen” klicken. Unter Ladedauer und Ø Ladeleistung können die Werte dann abgelesen werden.

Wie lange lädt ein alter Tesla?

Auf eCalc.ch lassen sich die Ladezeiten für alle Tesla Modelle und Varianten berechnen. Auch ältere Fahrzeugvarianten, die heute nicht mehr produziert werden.

Die Ladedauer ist sehr unterschiedlich und je nach Tesla Modell und Variante verschieden.

Warum dauert das Schnellladen bei älteren Fahrzeugen so viel länger?

Das liegt hauptsächlich an der unterschiedlichen Zellchemie. In den Akkus von Fahrzeugen mit neuerem Jahrgang ist eine modernere Zellchemie verbaut. Sie lässt das Schnellladen mit einer höheren Ladeleistung zu.

Technische Errungenschaften in der Batterie-Entwicklung führten dazu, dass die moderneren Zellen mit höheren Ladeströmen geladen werden können. Und das hört nie auf. Der Leistungssprung in den letzten 5 Jahren war enorm und wird es voraussichtlich auch in Zukunft sein.

In diesem Beitrag gibt es mehr Details zu der unterschiedlichen Batterie-Zellchemie, je nach Tesla Modell und Variante. Das folgende Video zeigt die Batterieproduktion von Tesla:

Sehr groß ist der Unterschied der Ladedauer von neueren Fahrzeugen gegenüber dem Model S mit den Akkugrößen 60, 70 und 85 kWh. Diese Fahrzeuge sind zusätzlich zur alten Zellchemie auch noch von einer Reduktion der maximalen Ladeleistung betroffen und laden am Schnelllader wirklich sehr langsam.

Die Zellchemie ist ein großer Unterschied bei den Akkus, der sich auf die Ladedauer auswirkt. Aber auch die Gesamtkapazität ist entscheidend.

Warum gibt es so viele verschiedene Akkus?

Bedingt durch die ständige technische Weiterentwicklung gibt es über die vergangenen Jahre gesehen eine Vielzahl an unterschiedlichen Fahrzeug-Konfigurationen mit verschiedenen Akku-Kapazitäten.

Früher konnte man diese Unterschiede einfacher erkennen, denn Tesla benannte seine Fahrzeugtypen nach der entsprechenden Akkukapazität in kWh. Das “Model S100D” steht zum Beispiel für 100 kWh Akkukapazität und Allradantrieb – “D” steht übrigens für Dual-Motor… und nicht für Diesel 🙂

Das “Model S85” für einen 85 kWh Akku mit Heckantrieb, usw. Aufgrund der Vereinfachung hat Tesla das geändert. Ab Ende 2018 wurde das auf allgemeine Bezeichnungen für ein großes und kleines Akkupaket geändert. “Standard Reichweite Plus”, “maximale Reichweite” und “Performance”, der von der Akkukapazität identisch zu Modell mit der maximalen Reichweite ist.

Ab November 2021 wurde es sogar noch weiter vereinfacht und das Model 3 Standard Reichweite Plus heißt seither nur noch “Model 3”.

Zusätzlich kamen später weitere Lieferanten dazu. Mittlerweile verbaut Tesla nicht nur Akkus von Panasonic, sondern auch von BYD, CATL und LG. Deren Aufbau und Eigenschaften unterscheiden sich ebenfalls. Mehr Details im Beitrag zu den Batterietypen.

 

Werbung

 

Warum lädt ein großer Akku mit mehr Kapazität schneller?

Vereinfacht dargestellt: je größer die Akkukapazität, desto mehr einzelne Zellen sind im Akkupaket enthalten. Der Ladestrom verteilt sich also bei einem großen Akkupaket auf mehr Zellen als bei einem kleineren Akku.

Ein Fahrzeug mit einem 100 kWh Akku kann dadurch mit einer größeren maximalen Ladeleistung geladen werden, als zum Beispiel ein 75 kWh Fahrzeug. Trotzdem ist so die Belastung der einzelnen Zellen während des Ladens bei beiden Fahrzeugen identisch.

Trotzdem können auch größere Akkus mit zunehmendem Ladestand der Batterie (auch “State of Charge” / SoC genannt) nicht mehr schnell geladen werden.

Warum lädt der Akku immer langsamer, je voller er ist?

Je voller der Akku geladen wird, desto mehr reduziert sich die Ladeleistung und dadurch die Energie, die pro Minute im Akku gespeichert wird.

Der Grund dafür ist technisch bedingt. Damit Lithium-Ionen-Akkus nicht beschädigt werden, muss der Ladevorgang und die Ladeleistung konstant überwacht werden.

Man muss sich das so ähnlich vorstellen, wie bei einer Giesskanne. Ist sie leer, kann man sie unter den Wasserhahn stellen und den Hahn voll aufdrehen. Es geht kein Tropfen daneben. Aber je voller sie wird, desto mehr muss der Wasserstrahl reduziert werden, damit nichts daneben geht.

Daraus ergibt sich auch die Ladekurve der Ladeleistung abhängig vom aktuellen SoC. Diese Grafik zeigt ein Beispiel einer solchen Kurve. Zwischen 10 und 40 % Akku-Füllgrad ist die Ladeleistung am höchsten, danach fällt sie immer mehr ab.

Tesla Model 3 SR+ LFP Akku Ladekurve
Tesla Model 3 Standard LFP Akku Ladekurve – Bildquelle: Teslalogger.de

Ist diese Ladekurve auf Langstrecke nicht ein Problem?

Mit einem Trick lässt sich das umgehen. Idealerweise lädt man auf Langstrecke so, dass man zu Hause mit vollem Akku losfährt.

Nach ein paar Stunden macht man bei etwa 10 bis 20 % Akkustand eine Pause an einem Schnelllader einer Autobahnraststätte. Man geht Pinkeln, trinkt einen Kaffee oder vertritt sich etwas die Beine.

In der Zwischenzeit lädt das Fahrzeug in 20 Minuten (je nach Modell und Variante) auf etwa 70% Akkustand.

Dann fährt man weiter bis zum nächsten Schnelllader und wiederholt das Spiel etwa 3h später erneut.

So nutzt man immer das optimale Fenster der Ladekurve aus, wo die Ladeleistung möglichst hoch ist.

Das Fahrzeug mit großem Akku profitiert hier natürlich davon, dass sein Bereich zwischen 10 und 70% mehr Kapazität beinhaltet und es damit weiter fährt.

Ein Beispiel und meine Erfahrungen auf Langstrecke.

Wie lange ein Tesla lädt, ist nicht wichtig für die Reichweite

Die verschiedensten Faktoren haben einen Einfluss darauf, wie lange ein Tesla lädt. Ein kalter Akku begrenzt ebenfalls die maximale Ladeleistung. Dafür verwenden moderne Elektroautos aber eine Akkuheizung.

Die nachgeladenen Kilometer pro Minute sind aber auch abhängig vom durchschnittlichen Verbrauch des Fahrzeugs. Der kleine Akku ist leichter als der Große, deshalb hat das Fahrzeug mit dem kleinen Akku einen geringeren Verbrauch und kann mit einer Kilowattstunde Energie weiter fahren.

Andererseits kann der große Akku mit seiner höheren maximalen Ladeleistung im optimalen Fenster der Ladekurve mehr Energie pro Minute nachladen.

Auch Allrad oder Heckantrieb sowie die Größe der Felgen hat einen Einfluss auf die Reichweite.

Natürlich genauso andere Faktoren, wie etwa die gefahrene Geschwindigkeit oder das Wetter.

Auf der folgenden GoogleDocs Tabelle findet man einen tollen Vergleich verschiedener Elektroautos und deren Eigenschaften. Unter anderem ist im Bereich “Langstreckentauglichkeit” auch die mittlere Reisegeschwindigkeit aufgeführt, wie gibt ebenfalls Rückschlüsse darauf, wie lange ein Tesla lädt.

Für die ist nämlich nicht nur relevant, welche maximale Ladeleistung das Fahrzeug hat. Viel wichtiger ist, wie viele Kilometer es pro Minute nachladen kann. Dieser Wert wird wiederum sehr stark von der Energieeffizienz des ganzen Fahrzeugs beeinflusst.

Google Docs Vergleich Tabelle Elektroautos

Du spielst mit dem Gedanken, dir einen Tesla zuzulegen? Dann ist mein Kaufratgeber genau das Richtige für dich.

Beitrag teilen:

 

 

Feedback
Enthält dieser Beitrag Fehler oder veraltete Informationen?
Dann sende mir bitte eine Nachricht. Danke!

Nachricht senden

 

* In diesem Beitrag sind Partner-Links enthalten. Durch einen Klick darauf gelangst Du direkt zum Anbieter. Solltest Du Dich dort für einen Kauf entscheiden, erhält Teslawissen ei­ne kleine Provision. Für Dich ändert sich am Preis nichts. Danke für Deine Unterstützung! (Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen).