Tesla Bremsen

Warum man mit einem Tesla auch richtig bremsen sollte

Ein großer Vorteil von Elektroautos ist die Rekuperation. Der Elektromotor wandelt beim sogenannten “rekuperieren” die Bewegungsenergie des Fahrzeuges in Strom um und speichert diesen im Akku. Die dadurch entstehende Bremskraft verringert gleichzeitig die Geschwindigkeit des Fahrzeuges. Wer schon einmal ein Elektroauto gefahren ist, kennt diesen Effekt nur zu gut. Und wer ihn vorausschauend nutzt, muss das Bremspedal eines Elektroautos nur noch selten verwenden. Die Rekuperation reicht für die meisten Verkehrssituationen zum Abbremsen aus. Bei Tesla funktioniert dieser Effekt beim Bremsen so, dass in der Regel nur kurz vor dem Stillstand leicht auf das Bremspedal getippt wird, um das Fahrzeug komplett zum Stehen zu bringen. Neuere Modelle beherrschen sogar das komplette “one-pedal-driving” und rekuperieren komplett bis zum Stillstand.

Das ganze Prinzip der Rekuperation ist in diesem Video sehr schön erklärt:

Rekuperation hat aber leider auch Nachteile für die Tesla Bremsen

Das liest sich alles wirklich toll. Strom sparen, indem ein Teil der Energie zurück in den Akku geführt wird. Bremsbelag Verschleiß sparen, indem die Bremsen selten verwendet werden und damit richtig Geld sparen. Manche Tesla Fahrer müssen ihre Bremsbeläge auch nach 200’000 Km nicht wechseln. Außerdem macht one-pedal-driving Spass.

Einfach mit dem rechten Fuß auf dem Fahrpedal gezielt die Energie dosieren. Toll! Leider hat die Sache aber den Nachteil, dass die Bremsscheiben eines Autos aus Stahl sind, der sehr stark zum Rosten neigt. Beim normalen Gebrauch der Bremsen ist das kein Problem. Der Rost wird während dem Bremsen einfach abgeschliffen, bevor er den Scheiben zu stark zusetzen kann. Wer aber dank Rekuperation selten bremst, tut den Bremsen seines Tesla nichts Gutes. Das kann sogar so weit gehen, dass die Bremsscheiben irgendwann so stark verrostet sind, dass die Bremswirkung stark nachlässt.

Die ursprüngliche Idee vorausschauend zu fahren und dadurch seine Bremsen und den Geldbeutel zu schonen, kann zu einem Trugschluss werden. Statt einer möglichst langen Lebensdauer müssen die Bremsscheiben dann nämlich spätestens bei der nächsten Fahrzeuginspektion wegen NICHTBENUTZUNG ersetzt werden. Nicht nur die Scheiben leiden, sondern auch die Bremsbeläge vergammeln irgendwann bei zu wenig Nutzung regelrecht.

 

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Die Lösung ist ganz einfach

Bremsen! Bremsen! Ja genau! 🙂 Einfach alle paar Tage einmal kurz richtig bremsen. Am besten an der Autobahnabfahrt, um für ein paar Sekunden richtig Druck auf die Bremsscheiben zu bekommen. Ich mache das jeweils so, dass ich bei meinem Model S kurz den Gangwahlhebel während der Fahrt auf die Neutralposition “N” stelle. In diesem Zustand rollt das Fahrzeug einfach weiter.

Das Gaspedal und die Rekuperation sind komplett abgeschaltet. Jetzt kann man nach einem Blick in den Rückspiegel auch mal etwas stärker auf die Bremse treten, um die Beläge richtig zu beanspruchen. Danach den Gangwahlhebel wieder auf Drive “D” zurück. Mit einem sanften Druck aufs Fahrpedal kann man die dann anspringende Rekuperation auch gleich abfangen. Dadurch bleiben die Bremsscheiben fit und sehen auch gut aus.

Spezielle Situationen mit den Tesla Bremsen

Wer abends im Regen nach Hause kommt, hat vielleicht schon festgestellt, dass am nächsten Tag die Parkbremse klemmt. Das Auto bewegt sich nur mit einem leichten Ruck und einem dumpfen Knall. Die Ursache dafür sind die feuchten Bremsbeläge, die buchstäblich an den Scheiben fest rosten.

Das lässt sich leider nur beheben, indem die Scheiben kurz vor dem Parken “getrocknet” werden (sofern man in einer Garage parkt). Einfach kurz das Bremspedal des Tesla etwas kräftiger betätigen, um unmittelbar vor dem Parken die Scheiben trocken zu bremsen. Das Gleiche gilt auch nach der Autowaschanlage oder im Winter. Salz und Wasser sind im Winter Gift für die Bremsscheiben.

Rekuperation und schwere Elektroautos

Noch ein paar Worte zur Rekuperation: Oft liest man, dass Teslas im Vergleich zu anderen Elektroautos wegen des großen Akkus sehr schwer sind und dadurch Energie verschwenden. Das ist nicht so schlimm, wie es sich anhört. Denn schwere Elektroautos profitieren mehr von der Rekuperation als leichte Fahrzeuge.

Ein Teil des Mehrverbrauchs gegenüber eines leichteren Elektroautos wird dadurch wieder ausgeglichen. Das bedeutet schlussendlich, dass Leichtbau bei Elektroautos gar keine Rolle spielt.

Ein perfektes Beispiel dafür ist ein elektrischer Muldenkipper. Er produziert durch sein Gewicht von 110 Tonnen (voll beladen) beim Bergab fahren den kompletten Strom, den er für das Bergauf fahren (leer) benötigt. Dadurch spart er 50.000 Liter Diesel pro Jahr.

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