Tesla Supercharger Ladeleistung Ladegeschwindigkeit reduziert

Tesla reduziert die maximale Ladegeschwindigkeit

Tesla hatte bereits 2012 damit begonnen, seine Fahrzeuge mit Schnellladefähigkeit auszustatten. Dadurch sind die Fahrzeuge auch für Langstrecken tauglich. Es ist allerdings auch bekannt, dass sich Schnellladen mit sehr hohen Ladeströmen bei manchen Akkutypen negativ auf den Gesundheitszustand des Akkus auswirkt. Dieser Effekt lässig sich durch die Veränderung der Ladekurve beeinflussen. Die Hersteller machen das, indem sie zum Beispiel die maximale Peak Ladeleistung reduzieren. In der Vergangenheit hat auch Tesla die Ladegeschwindigkeit bei bestimmten Fahrzeugvarianten reduziert.

In diesem Beitrag geht es darum, welche Fahrzeugmodelle betroffen sind und welche Konsequenzen das für den Besitzer hat.

Das Problem

Die Darstellung der Ladeleistung (kW) über Zeit ergibt eine Ladekurve. Hersteller können die Ladeleistung durch die Fahrzeugsoftware steuern und beeinflussen. Die folgende Grafik vergleicht zwei Ladekurven eines Model S 85D mit zwei unterschiedlichen Softwareständen.

Durch die Reduktion der maximalen Ladeleistung sorgte Tesla dafür, dass die Akkus nicht so hohen Strömen ausgesetzt werden. Allerdings reduziert sich dadurch auch die Ladegeschwindigkeit und ein Ladestopp am Schnelllader dauert länger.

Welche Modelle sind betroffen?

Betroffen von dieser Reduktion der Ladeleistung sind:

  • Model S mit der älteren Zellchemie. Es handelt sich dabei nur um die Akkutypen mit 60 kWh, 70 kWh und 85 kWh.

Alle Model 3 und Model Y sind nicht betroffen.

Der 75, 90 und 100 kWh Akku des Model S und X basiert auf einer anderen Zellchemie und ist ebenfalls nicht betroffen.

Auswirkungen der Reduktion

Model S mit 60, 70 und 85 kWh Akku sind seit etwa Mitte 2019 (Software-Version 2019.20.1) von der Reduktion der Ladeleistung betroffen.

Es wird vermutet, dass Tesla dies zum Schutz des Akkus geändert hat. Es gab davor einige mysteriöse Brände während des Ladevorgangs.

Viele Besitzer dieser Fahrzeuge sind dadurch verärgert, da Tesla in ihren Augen die Leistung ihres Autos vorsätzlich verschlechtert hat. (Diskussionen dazu im TFF-Forum)

Durch das Software-Update verlängert sich die Dauer der Ladesitzungen am Supercharger oder sonstigen Schnellladern erheblich. In verschiedenen Ländern gab es diesbezüglich Klagen gegen Tesla.

Hier ein Beispiel zur Ladegeschwindigkeit beim Laden am Supercharger mit einem 85er Akku:

Start bei einem Akkustand von 8% (Reichweite ca. 30km) mit 126kW

Bei 10% Ladeleistung 119kW

Nach 5min:
Bei 20% Ladeleistung 93kW

Nach weiteren 5min:
Bei 30%. Ladeleistung 78kW

Nach weiteren 9min (da +13%):
Bei 43%. Ladeleistung 57kW

Nach weiteren 6min (da +7%):
Bei 50%. Ladeleistung 46kW

Nach weiteren 10min:
Bei 61%. Ladeleistung 40kW

Nach weiteren 12min;
Bei 71% Ladeleistung 35kW

 

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DC Ladegeschwindigkeit reduziert: Das ist die offizielle Aussage von Tesla

Tesla hat sich zu dem Thema wie folgt geäußert:

Wirkt sich Laden am Supercharger auf meine Batterie aus?
Die Spitzenladerate der Batterie kann sich nach einer grossen Anzahl von Ladevorgängen mit hoher Laderate wie z. B. am Supercharger geringfügig vermindern. Um die maximale Reichweite und die Batteriesicherheit zu gewährleisten, wird die Laderate verringert, wenn die Batterie zu kalt ist, wenn sie fast voll ist oder falls sich ihr Zustand durch Betrieb und Alterung verändert hat. Diese Veränderungen des Batteriezustands können die Gesamtladedauer am Supercharger im Laufe der Zeit um ein paar Minuten verlängern.

Quelle: https://www.tesla.com/support/supercharging

Fazit

Dass die Leistung bei 50 % Batteriestand schon unter 50 kW ist, ist wirklich mühsam.

Es ist aber definitiv sinnvoll, den Akku zugunsten seiner Langlebigkeit zu schonen.

Als Käufer eines alten Model S mit 60, 70 oder 85 kWh Akku sollte man sich bewusst sein, auf was man sich einlässt. Wer viel Langstrecke fährt, wird keine Freude mit einem solchen Fahrzeug haben und benötigt viel Zeit.

Auch mit unterschiedlichen Softwareversionen scheint Tesla an den Parametern für die Ladekurve zu schrauben. Die Teslalogger.de Webseite stellt diese Unterschiede pro Software-Version grafisch dar.

Ich denke, dass es wirklich an der Zellchemie dieser Fahrzeuge liegt. Im Grunde genommen ist es der erste Akku, den Tesla für den Massenmarkt gebaut hat (den Roadster von 2008 zähle ich nicht dazu).

Vermutlich möchte Tesla einerseits die Akkus möglichst ohne Totalausfall durch die 8-jährige Garantie bringen. Und das Thema Sicherheit ist natürlich andererseits auch ein wichtiger Aspekt. Die Brände könnten damit zu tun haben und es war vielleicht einfach eine Maßnahme, um solche Fälle in Zukunft zu verhindern.

Quellen: Diese Informationen stammen hauptsächlich aus Erfahrungen von Tesla Besitzern im TFF Forum und sind bis auf das Zitat im Absatz “DC Ladegeschwindigkeit reduziert: Das ist die offizielle Aussage von Tesla” kein offizielles Statement der Firma Tesla.

Mehr zum Akku schonend laden

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