Tesla zuhause laden
Bildquelle: Tesla

Welche Möglichkeiten gibt es, einen Tesla zuhause zu laden?

Am komfortabelsten ist es, seinen Tesla direkt zuhause zu laden. Dieser Artikel erklärt die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten am Stromnetz, die für einen Tesla geeignet sind. 

Speziell für das Laden zuhause ohne Wallbox habe ich noch einen weiteren Beitrag zum Tesla Laden an der Steckdose geschrieben.

Da sich nicht jeder mit Strominstallationen auskennt, erkläre ich zuerst die wichtigsten Grundbegriffe aus der Elektrotechnik, damit man anschließend die verschiedenen Anschlussvarianten selbst vergleichen kann.

Wichtige Abkürzungen zum Strom und der Elektrotechnik

kWh / Kilowattstunden = Dies ist die Menge an Strom, die in einem Akku gespeichert ist. Man könnte auch sagen, die Menge an Treibstoff, die sich noch im “Fahrzeugtank” befindet.

kW / Kilowatt = Ein Kilowatt entspricht 1000 Watt und es definiert die Geschwindigkeit des Energieflusses. Also, wie schnell ein Akku aufgeladen wird. Im Vergleich zum Verbrennerfahrzeug wäre es die Geschwindigkeit, mit der der Tank gefüllt wird. Diese Einheit wird auch für den Energiefluss in die Gegenrichtung verwendet, also den Strom, der aus dem Akku heraus in den Motor fließt. Kilowatt (kW) und Kilowattstunden (kWh) werden von Laien oft verwechselt.

A / Ampere = Dies ist die Stromstärke, also die Menge an Strom, die fließt. Ampere werden mit dem Symbol “A” abgekürzt.

Gleichstrom, DC = Gleichstrom lädt man unterwegs an Schnellladestationen, wo es schnell gehen muss und man nicht lange warten möchte. Zum Beispiel an den Tesla Superchargern oder öffentlichen Ladestationen. Diese Ladesäulen findet man oft an Autobahnraststätten. Die DC Ladestationen haben eine Leistung von mindestens 50 kW.

Wechselstrom / Drehstrom, AC = Dies sind die langsameren Ladestationen. Man findet sie dort, wo das Auto ohnehin geparkt wird und wo man in der Regel während des Ladens nicht beim Fahrzeug bleibt und wartet. Zum Beispiel auf Parkplätzen von Hotels, Supermärkten, Parkhäusern oder eben zu Hause privat installiert. Diese Ladestationen haben eine maximale Leistung von bis zu 22 kW.

Phase = Ein Begriff, der im Zusammenhang mit Dreiphasenwechselspannung (Drehstrom/Wechselstrom) verwendet wird. Eine Phase entspricht dabei einem Leiter. Ein Leiter ist vereinfacht gesagt ein Strom führender Draht. Bei einem Anschluss mit drei Phasen kommen also drei Leiter zum Einsatz. So gelangt im Vergleich zu einer Phase die dreifache Menge Strom pro Zeiteinheit (zum Beispiel während einer Stunde) in den Akku.

Diese Möglichkeiten gibt es, um einen Tesla zuhause laden zu können

Steckdose

Eine gewöhnliche Schuko (DE/AT) oder T13 (CH) Haushaltssteckdose (1Phase / 10A) lässt sich verwenden, um einen Tesla aufzuladen. Allerdings ist eine blaue CEE16 Industriesteckdose (1 Phase / 16A) besser dafür geeignet. Für alle diese Steckdosen kann das standardmäßig mitgelieferte UMC2 Ladegerät, der “Tesla Mobile Connector”, verwendet werden.

T13 Haushtaltssteckdose Schweiz
T13 Haushaltssteckdose Schweiz
Tesla zuhause laden Steckdose
Schuko Stecker DE/AT – Quelle: Wikipedia
Tesla zuhause laden UMC2 Mobile Connector
Standardmäßig mit dem Tesla mitgelieferter einphasiger Tesla Mobile Connector. (Auch UMC2 genannt). Der blaue Adapter ist mittlerweile nicht mehr im Standardumfang enthalten und nur optional erhältlich. Der Adapter für Haushaltssteckdosen entspricht der jeweiligen Länderversion, in der das Fahrzeug ausgeliefert wurde – Bildquelle: Tesla

Seit Januar 2020 ist der blaue CEE16 Adapter im Standard Lieferumfang nicht mehr enthalten. Er kann im Tesla Service-Center oder im Tesla Onlineshop nur noch optional gekauft werden.

WICHTIG: Diesen blauen CEE Adapter gibt es in zwei Varianten zu kaufen: für 16A oder 32A. Technisch wäre es mit dem mitgelieferten Ladegerät auch möglich an einer blauen 32A Industriesteckdose laden zu können. Das ist gesetzlich aber in vielen Ländern verboten. Auch in der Schweiz, Österreich und in Deutschland ist es nicht erlaubt. Der Grund dafür ist die “Schieflast“. Deshalb darf in solchen Ländern nur der blaue Stecker für die 16A Dose verwendet werden.

Tesla zuhause laden an der CEE Dose blau
Blaue CEE16 Dose – Quelle: Wikipedia

Gut zu wissen für Gebrauchtwagenkäufer: Model S und Model X wurden bis etwa Anfang 2019 noch mit dem alten Tesla Mobile Connector UMC1 verkauft. Der UMC1 beherrscht 16A und 3 Phasen und wurde standardmäßig mit einem roten CEE16 Adapter und einem Adapter für die Haushaltssteckdose des jeweiligen Landes ausgeliefert. Model 3 und Y gibt es nur mit UMC2.

Weitere Tipps findest Du im Beitrag zum Tesla zuhause laden an der Steckdose.

Wallbox

Eine weitere Möglichkeit, seinen Tesla zuhause laden zu können, ist eine stationäre Elektroauto-Ladestation. Sie wird auch Wallbox genannt, da sie in der Regel an einer Wand befestigt wird. Wallboxen werden ohne zusätzliche Steckdose direkt mit dem Stromnetz verbunden und sind meistens für 3-Phasen und 16A ausgelegt. Wallboxen bieten höchste Sicherheit und Komfort:

Tesla Wallbox Gen3 Weiss
Weiße Gen3 Wallbox von Tesla – Bildquelle: Tesla

Mobile Ladegeräte und Wallboxen haben jeweils verschiedene Vor- und Nachteile. Weitere Informationen dazu findest Du in meinem Ladestation-Ratgeber.

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Mit meinem Wallbox-Ratgeber findest du das passende Ladegerät für deine Bedürfnisse.

Zum Ratgeber

Tesla Ladestation Wallbox Ratgeber und Kaufberatung

Welche Reichweite kann ein Tesla pro Stunde nachladen?

Wer seinen Tesla zu Hause laden möchte, wird leider mit einer technischen Einschränkung konfrontiert. Das mit den neueren Teslafahrzeugen mitgelieferte mobile UMC2 Ladegerät ermöglicht nur die Verwendung von Einphasenstrom.

Deshalb lässt sich mit diesem Ladegerät nur mit folgenden Geschwindigkeiten laden:

  • Mit dem blauen CEE16 Drehstromadapter: 3,7 kW bei 16A. Das entspricht beim Model 3 etwa 22 Kilometern Reichweite pro Stunde.
  • An der normalen T13 oder Schuko Haushaltssteckdose: 2.3 kW bei 10A. Das entspricht für ein Model 3 nur etwa 14 Kilometern Reichweite pro Stunde.

Die maximale Leistung des Model 3 Onboard-Laders (das ist das im Fahrzeug eingebaute Ladesystem, NICHT der Mobile Connector), beträgt für Wechselstrom aber 11 kW mit drei Phasen.

Deshalb lässt sich durch den Kauf einer Wallbox oder einem anderen Dreiphasenstrom tauglichen Ladegerät die Ladeleistung auf bis zu 11 kW mit 16A verbessern. Mit 11 kW lässt sich das Model 3 mit ungefähr 65 Kilometer Reichweite pro Stunde laden. Über Nacht ist das Fahrzeug damit also auf jeden Fall immer vollständig aufgeladen.

 

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Mehr Informationen und Zahlenwerte zur Ladedauer der verschiedenen Tesla Modelle findest Du in diesem Artikel zu der Ladedauer von Teslas. Wer einen Gebrauchtwagen kaufen möchte, sollte sich aber bewusst sein, dass diese Zahlenwerte für das Schnellladen bei älteren Model S und Model X nicht korrekt sind.

Durch Weiterentwicklungen in der Akkutechnologie können die neueren Fahrzeuge schneller laden als die älteren Modellvarianten. Die im Beitrag verlinkte Tabelle bezieht sich auf die neueren Model S und Model X.

Außerdem hier noch eine Übersicht zur maximalen Ladeleistung der verschiedenen Tesla Modelle bei idealen Bedingungen (warmer Akku, etc.).

Verschiedene 3-Phasen Lademöglichkeiten für das Tesla Laden Zuhause

Die folgende Übersicht zeigt beliebte Varianten für das 3-Phasen-Laden zu Hause.

Hinweis: Mit allen folgenden Ladegeräten können Model 3 und Model Y immer nur maximal 11 kW nutzen, da das Bordladegerät im Fahrzeug auf diese Leistung begrenzt ist. Auch wenn die Ladestation 22 kW bieten kann, lädt das Fahrzeug nur mit 11 kW.  Schnelleres Laden ist für ein M3 und MY nur mit Gleichstrom am Supercharger oder an anderen Schnellladestationen möglich.

Model S und Model X können je nach Ausstattung mit bis zu 16.5 kW geladen werden. Siehe dazu auch das Thema Doppellader/Hochstromlader.

Ein Tesla UMC1 Ladegerät mit 11 kW Leistung

Tesla Mobile Connector UMC1
alter dreiphasiger UMC1 Tesla Mobile Connector – Bildquelle: Tesla

Das mobile UMC1 Ladegerät hat Tesla bis etwa Anfang 2019 bei den Model S und Model X standardmäßig mitgeliefert. Danach wurde er durch den einphasigen UMC2 ersetzt. Der alte UMC1 ermöglicht im Vergleich zum neuen UMC2 dreiphasiges Laden an einer roten CEE16 Industriesteckdose.

Der UMC1 konnte im Tesla Service-Center bis Anfang 2019 auch als Zubehör für rund 700 CHF/EUR gekauft werden, danach war er nicht mehr erhältlich. Seit August 2022 scheint der Tesla UMC1 aber wieder verkauft zu werden, auch wenn die Lieferfristen nicht bekannt sind.

NRGkick Ladestation

NRGKick Ladestation
Quelle: www.nrgkick.com

Die mobile NRGkick Ladestation ermöglicht dreiphasiges Laden bis 22 kW. Eine umfangreiche Auswahl an Funktionen und Adaptern bieten eine individuelle Lösung an. Dieses Ladegerät ist mobil oder fest installiert verwendbar. Angebote und Vergleichsdaten im Ladestation Ratgeber.

Tesla Wall Connector – Die Empfehlung von Tesla zum Laden zu Hause

Tesla Wallbox Gen3 Weiss
Weiße Gen3 Wallbox – Bildquelle: Tesla

Der Wall Connector ist die offizielle Lösung von Tesla für das Laden zu Hause. Diese Wallbox Variante kostet ungefähr 500 EUR und liefert bis zu 22 kW. Das komfortable Öffnen des Ladeports auf Knopfdruck am Stecker bieten nicht viele andere Hersteller von Wallboxen an. Der Wall Connector ist nur als fest installierte Variante einsetzbar. Weitere Informationen im Beitrag zur Wallbox Gen 3 und auf der Tesla Webseite.

Zuletzt aktualisiert am 19.04.2024 um 9:21 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

go-eCharger

go-echarger
Quelle: shop.go-e.co

Der go-eCharger ist ab ungefähr 700 EUR erhältlich. Diese Wallbox bietet maximal 22 kW. Außerdem sind viele verschiedene Adapter und weiteres Zubehör erhältlich. Man kann den go-eCharger als fest installierte Wallbox oder auch als Mobile Connector für unterwegs verwenden. Angebote und Vergleichsdaten im Ladestation Ratgeber.

Juice Booster 2

Juice Booster 2
Quelle: www.juice-technology.com

Der Juice Booster 2 ist ein Produkt aus der Schweiz. Dieses Ladegerät ist ebenfalls als 22 kW Wallbox oder als mobiles Ladegerät verwendbar. Ein extrem robustes, gegen Spritzwasser geschütztes und vielseitiges Produkt. Der Juice Booster 2 ist in verschiedenen Shops je nach Ausführung ab ungefähr 900 CHF erhältlich. Angebote und Vergleichsdaten im Ladestation Ratgeber.

Installationsnormen und Fehlerstromschutz

Zu beachten sind die Installationsnormen des jeweiligen Landes. In der Schweiz gilt zum Beispiel die sogenannte “Niederspannungs-Installationsnorm”.

Diese verlangt, dass jeder Anschlusspunkt durch eine eigene Fehlerstrom-Schutzeinrichtung mit einem Bemessungsstrom von 30 mA geschützt werden muss.

Ist der Anschlusspunkt mehrphasig und die Charakteristik des Ladegerätes unbekannt, müssen Maßnahmen gegen mögliche Gleichfehlerströme getroffen werden. Als Beispiel wird ein Fehlerstromschutzschalter vom Typ B vorgeschlagen (NIN 7.22.5.3.1).

Wie findet man eine Installationsfirma, die sich auskennt?

Tesla führt auf der Webseite eine Liste mit Installationsfirmen, die sich mit den Installationen von Wallboxen und Ladelösungen für Tesla Elektroautos auskennen. Diese Betriebe wurden entsprechend geschult.

Es gibt aber auch viele andere Betriebe, die noch wenig Erfahrung damit haben und das kann zu Problemen und Unklarheiten führen.

Ich habe zum Beispiel schon davon gehört, dass ein Fachbetrieb nicht wusste, wie er das TAG Formular in der Schweiz beim Stromanbieter einreichen muss. Er hat dies dann vom Kunden verlangt, der verständlicherweise auch nicht wusste, was zu tun ist.

Unter Umständen kann ein solcher Installationsbetrieb auch zu Mehrkosten führen (aufgrund von technischem Unwissen). Ein kleines Beispiel aus der Schweiz: Die neue Wallbox Tesla Gen3, verfügt bereits über einen Fehlerschutzschalter, der auch bei Gleichstrom auslöst. Durch Unwissenheit offerieren die Installationsfirmen diese Sicherung nochmals, was Mehrkosten von ca. 500 CHF bedeuten würde.

Mein Fazit zum Tesla laden zu Hause

Im Vergleich zu den maximal 3,7 kW beim einphasigen Laden bietet eine Wallbox mit 11 kW und dreiphasigem Laden definitiv Vorteile.

Das Beispiel vom Model 3 zeigt es klar: anstelle von 22 Kilometern Reichweite pro Stunde lässt sich so mit 65 Kilometern die dreifache Menge während der gleichen Zeit laden.

Natürlich ist es nicht für jeden im Alltag wirklich notwendig seinen Tesla zuhause mit 11 kW laden zu müssen. Denn im Durchschnitt fahren die meisten Autobesitzer nur etwa 40 Km im Tag (Statistik: Schweiz, Deutschland und Österreich).

Im Extremfall kann es aber natürlich schon vorkommen, dass man abends zu später Stunde mit einem beinahe leeren Akku nach Hause kommt und morgens sehr früh wieder losfahren muss.

Die verbleibenden sechs bis acht Stunden würden einphasig nur etwa 130-180 km Reichweite bringen. Aber für diese seltene Situation kann man auch auf das Tesla Supercharger Netzwerk oder andere Schnellladestationen ausweichen und muss diesen Ladestop am Morgen zeitlich einfach einplanen. Hand aufs Herz: wie oft im Jahr hat man eine solche Situation?

Ein weiterer Vorteil der Wallbox: Wer möchte schon immer nach dem Laden zu Hause sein mobiles Ladegerät wieder einpacken und mitnehmen. Es ist daher sinnvoll, ein zusätzliches Ladegerät zu Hause fest zu installieren und den mit dem Fahrzeug mitgelieferten einphasigen Mobile Connector für den Notfall immer im Auto mitzuführen.

Tipp: Als Mieter muss man daran denken, dass die Installation einer Wallbox oder die Verwendung eines Stromanschlusses zum Laden eines Elektroautos die Zustimmung des Vermieters erfordert.

Hier geht es zum nächsten Beitrag in der Serie “Du möchtest einen Tesla kaufen?”:
Tesla als Mieter zuhause laden: Ladestation und Mietwohnung

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