Tesla Mietwohnung Ladestation als Mieter zuhause laden

Tesla als Mieter zuhause laden: Ladestation und Mietwohnung

Ein Elektroauto zu Hause aufladen zu können, ist ein wichtiger Faktor bei der Kaufentscheidung. Hat man eine Wallbox daheim in der eigenen Garage, muss man sich eigentlich nie wirklich Gedanken über das Laden machen. Hauseigentümer sind da im Vorteil, da sie sich einfach eine Ladestation installieren können. Als Wohnungsmieter ist das aber nicht selbstverständlich, da es dann vom Besitzer der Mietwohnung abhängig ist, ob man seinen Tesla zu Hause laden kann.

Das Laden auswärts kostet außerdem meistens nicht nur mehr Geld, sondern auch Zeit.

Mit einer eigenen Lademöglichkeit ist es daher vergleichbar wie mit einem Handy. Man denkt gar nicht mehr darüber nach, sondern schließt am Abend einfach den Stecker am Auto an und fährt jeden Morgen aufgeladen los.

Für Hausbesitzer ist das Thema einfach. Sie können schalten und walten, wie sie möchten. Wallbox kaufen, den Elektriker beauftragen, bezahlen, fertig.

Im Mehrfamilienhaus mit großer Tiefgarage sieht die Situation aber anders aus. Dort machen Themen wie eine einheitliche Grundinstallation für mehrere Parkplätze, Lastmanagement und Stromkostenverrechnung die Sache komplizierter. Trotzdem ist es möglich auch als Mieter einer Wohnung vom Vermieter eine eigene Lademöglichkeit installiert zu bekommen.

Dieser Beitrag gibt Tipps, wie man auch als Mieter einer Mietwohnung oder Besitzer einer Eigentumswohnung im Mehrfamilienhaus zu einer eigenen Lademöglichkeit für seinen Tesla kommt.

In der Schweiz wohnen 56 % der Bevölkerung in Mietverhältnissen, in Deutschland und Österreich sieht es mit 58 % und 45 % ähnlich aus. Entsprechend groß ist der Bedarf an Lademöglichkeiten in Tiefgaragen oder für Laternenparker.

Für Letzteres ist man auf den Staat, genauer gesagt auf die Städte- und Gemeindeverwaltungen zusammen mit den Energieversorgern angewiesen. Bei privaten Parkplätzen in Mehrfamilienhäusern muss man aber selbst aktiv werden, um an eine Lademöglichkeit zu kommen.

Oft sind in Tiefgaragen bereits irgendwelche Steckdosen vorhanden. Trotzdem sollte man davon absehen, einfach an irgendeiner Stromquelle ohne Abklärungen das Ladegerät anzuschließen.

Eine bereits existierende Steckdose sollte doch reichen, oder?

Leider nicht wirklich. Das Laden an normalen Haushaltssteckdosen ist nur für den Notfall gedacht. Elektroautos lädt man idealerweise an einer Wallbox. Sie bietet maximale Sicherheit und Komfort.

Außerdem muss man beim Laden im Mehrfamilienhaus auch beachten, wer die Kosten für den Strom trägt. Wer einfach ohne nachzufragen an einer Steckdose am Allgemeinstrom lädt, wird mit seinen Nachbarn oder der Immobilienverwaltung sehr schnell Probleme bekommen.

Muss mir der Vermieter eine Wallbox installieren, wenn ich ein Elektroauto kaufe?

Nein, in der Schweiz muss er das nicht. Auch wenn man die Wallboxinstallation komplett aus der eigenen Tasche bezahlen möchte, benötigt man in der Schweiz trotzdem die Zustimmung des Vermieters oder bei einer Eigentumswohnung das Okay der Eigentümergemeinschaft. Aber man kann mit guten Argumenten viel erreichen.

Ladestationen in einer großen Tiefgarage können in Zukunft vielleicht auch anderen Mietern zugutekommen. Mit steigender Anzahl Elektroautos auf der Straße entwickelt sich der Bedarf nach dem “Laden zu Hause” genauso.

In Deutschland ist die ganze Sache für Mieter mittlerweile einfacher. Denn in Deutschland beschloss die Bundesregierung im September 2020, dass Mieter einer Mietwohnung und Eigentümer einen Anspruch auf eine Ladestation haben.

In der Schweiz wurde ein entsprechender Vorstoß vom Bundesrat im Frühling 2021 leider abgelehnt. Und auch im Jahr 2023 wird das Anliegen der Elektroautofahrer weiterhin vom Bund ausgebremst, ein Trauerspiel.

Haben Mieter Druckmittel?

Man kann natürlich gegenüber dem Vermieter erwähnen, dass man sich bei einem Nein nach einer neuen Wohnung umsehen wird. Je nach Lebenssituation ist das machbar, sofern ein Umzug nicht ins Gewicht fällt und man auf jeden Fall zu Hause laden möchte. Aber eine Drohung ist in der Regel nicht besonders wirkungsvoll und verschlimmert vermutlich nur die Situation und das Mieter/Vermieter Verhältnis. Wer möchte schon gerne erpresst werden.

 

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Es ist besser positive Überzeugungsarbeit zu leisten

Es ist viel besser, höflich und professionell aufzutreten und mit positiven Argumenten versuchen zu überzeugen. Zum Beispiel, indem man Aufklärung bezüglich Elektromobilität betreibt oder die Vorteile für den Vermieter betont. Viele Menschen sind gegenüber diesem Thema noch immer sehr negativ eingestellt und voreingenommen.

Medien und Presse haben die Elektromobilität ja auch erfolgreich jahrelang schlechtgeredet. Man sollte also versuchen, seinen Gesprächspartnern die Vorteile und realen Fakten der Elektromobilität zu vermitteln.

Etwa zum Beispiel:

  • Die Aufwertung der Wohnung durch die zusätzliche Ladeinfrastruktur. Elektromobilität ist stark im Kommen. Das beweisen die steigenden Zulassungszahlen. Auch ein zukünftiger Mieter könnte es attraktiv finden, wenn der Parkplatz über einen Stromanschluss verfügt.
  • Eine Ladestation ist nicht nur für Teslas geeignet, auch andere Fahrzeugmarken können laden. Das ist für den Vermieter auch eine Investition in die Zukunft.-

Lastmanagement ist in Mehrfamilienhäusern wichtig

Neben der Abklärung, ob man bei einer Mietwohnung überhaupt eine Ladestation für den Tesla installieren darf, müssen auch andere Themen angesprochen werden. In einem Mehrfamilienhaus ist der Stromanschluss in der Regel nicht dafür ausgelegt, dass alle Bewohner gleichzeitig ein Elektroauto laden. Um Problemen bei der Stromversorgung vorzubeugen, muss der Elektriker also ein sogenanntes Lastmanagement installieren.

Die folgende Grafik zeigt an einem Beispiel, wie Lastmanagement funktioniert. Nehmen wir an, es handelt sich um ein älteres Haus und am Hauptanschluss des Gebäudes stehen total nur 22 kW Leistung zum Laden der Fahrzeuge zur Verfügung.

Um 17 Uhr kommen zwei Bewohner nach Hause und die ersten beiden Fahrzeuge werden zum Laden am Strom angeschlossen. Beide Fahrzeuge teilen sich die maximale Leistung von 22 kW und laden nun mit je 11 kW auf.

Um 18 Uhr kommen zwei weitere Elektroautos dazu. Mittlerweile hat Fahrzeug 2 den Ladevorgang aber bereits abgeschlossen. Der verfügbare Strom wird durch das Lastmanagement zwischen den drei noch ladenden Fahrzeugen aufgeteilt und jedes Fahrzeug lädt jetzt noch mit 7.3 kW (einem Drittel der maximalen Leistung).

Um 19 Uhr kommt ein weiteres Fahrzeug dazu. Mittlerweile ist der Ladevorgang bei Fahrzeug 1 und 3 ebenfalls abgeschlossen. Die beiden noch ladenden Fahrzeuge 4 und 5 können sich also die 22 kW teilen und laden mit je 11 kW weiter.

Würde man ohne Lastmanagement die verfügbare Ladeleistung fix auf alle fünf Ladestationen verteilen, würden einem Fahrzeug zu jeder Zeit nur maximal 4,4 kW zur Verfügung stehen. Jeder Ladevorgang würde also viel länger dauern, bis der Akku voll geladen ist.

Dieses Beispiel ist sehr vereinfacht dargestellt. Denn durch das Lastmanagement werden in der Praxis nicht nur die Ladevorgänge der Elektroautos intelligent gesteuert, sondern auch der Stromverbrauch des ganzen Hauses wird berücksichtigt. Je nach anderem Verbrauch im Haus (Kochen, Waschmaschine etc.) stehen den Autos also zeitweise auch mehr als 22 kW zur Verfügung. Dadurch werden alle Fahrzeuge immer so schnell wie möglich geladen und es steht trotzdem zu jeder Zeit ausreichend Strom für alle anderen Verbraucher im Haus zur Verfügung.

Vor der Wallbox-Installation müssen einige weitere Dinge beachtet werden

Wegen des Lastmanagements ist es so wichtig, dass bereits vor der Installation einer Wallbox ein zukunftsfähiges Konzept erstellt wird. Die Elektroinstallation muss bereits mit der ersten Wallbox so umgesetzt werden, damit sie ausbaufähig ist, wenn weitere Hausbewohner elektrisch fahren möchten.

Und sogar das lokale Elektrizitätswerk hat in der Regel ein Wörtchen mitzureden. Heutzutage wird der zuständige Stromanbieter in einer großen Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses mit großer Wahrscheinlichkeit keine Einzelinstallation einer Wallbox mehr erlauben, wenn diese nicht ausbaufähig ist. Daher sind bei einem Mehrfamilienhaus Abklärungen mit dem Stromanbieter und ein Lösungsdesign durch einen Elektriker notwendig. Nicht jede Installationsvariante passt an jedem Ort gleich gut.

Manche Immobilienverwaltungen wollen, dass der Mieter sich an den Installationskosten beteiligt. Auch in diesem Zusammenhang ist es wichtig, einige Dinge vorab zu klären und unbedingt schriftlich festzuhalten.

Zum Beispiel, was mit der Wallbox passiert, wenn man wieder aus der Wohnung auszieht. Je nachdem, wer was bezahlt, ist auch die Zuständigkeit bei Reparaturen zu klären. Zu klären ist auch, wie die Bezahlung des Stroms geregelt wird. Pauschal? Pro Kilowattstunde? Braucht es dafür einen separaten Stromzähler?

Was kann man denn als Mieter tun?

Ich wohne selbst in einer Mietwohnung und habe meine Erfahrungen mit der Installation meiner Tesla Wallbox im Mehrfamilienhaus in einem E-Book gesammelt.

Das E-Book erklärt Schritt für Schritt, wie man am besten vorgeht und was alles beachtet werden muss.

Es enthält viele Tipps und auch Beispielvorlagen für Briefe und schriftliche Abmachungen. Zum Beispiel gibt es Vorlagen für eine überzeugende Anfrage beim Vermieter oder für die schriftliche Abmachung bezüglich der Kostenaufteilung.

Mehr Details über den Inhalt dieses E-Books unter folgendem Link:

Du wohnst in einem Mehrfamilienhaus und möchtest Tesla fahren?

In diesem E-Book wird Schritt für Schritt erklärt, wie man auch als Mieter oder Stockwerkeigentümer zu einer eigenen Lademöglichkeit kommt.

Elektroauto-Ladestation im Mehrfamilienhaus

 

Natürlich kann man auch mit Mietwohnung und ohne eigene Lademöglichkeit Tesla fahren, aber es bringt doch einige Nachteile mit sich.

Elektroautos sind die Zukunft und es wird vermutlich Jahr für Jahr mehr Ladestationen in Mehrfamilienhäusern geben. Trotzdem gibt es noch immer viele Immobilienverwaltungen, die nichts von dem Thema wissen möchten und erst einmal abwarten. Hier muss man als Mieter selbst aktiv werden und versuchen, überzeugend zu argumentieren, damit der Vermieter einer Tesla Wallbox für die Mietwohnung zustimmt.

Auch Besitzer von Eigentumswohnungen haben es unter Umständen nicht leicht, ihre Nachbarn von den Vorteilen einer solchen Installation zu überzeugen. Im E-Book gehe ich auch darauf ein und erkläre, welche Gesetze bezüglich Eigentümerversammlung gelten und worauf Stockwerkeigentümer speziell achten sollten.

Was kann ich machen, wenn ich nur extern laden kann?

Wenn sich partout keine Möglichkeit ergibt, zu Hause laden zu können, bleibt nur das auswärts Laden. Grundsätzlich ist das kein Problem. Es benötigt aber in der Regel etwas Planung im Alltag, da man idealerweise das Auto dann lädt, wenn man nicht darauf warten muss.

Das sind unter anderem Orte wie Einkaufzentren, Supermärkte, Fitness-Center, Arbeitgeber, etc.

Wie kompliziert und zeitaufwendig das externe Laden ist, hängt davon ab, wie viele Kilometer man im Durchschnitt fährt und wie viele Lademöglichkeiten es in der Umgebung gibt.

Mehr Details zum externen Laden findest du in meinem Beitrag zum Ladekarten-Vergleich.

Hier geht es zum nächsten Beitrag in der Serie “Du möchtest einen Tesla kaufen?”:
Gebrauchtes oder neues Bestandsfahrzeug direkt von Tesla kaufen

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