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Tesla Degradation: Statistik zum Verlust der Akku Kapazität

Die Degradation des Akkus und der dadurch entstehende Verlust an Kapazität sind ein Thema, das viele Besitzer eines Tesla interessiert. Denn der Verlust an Kapazität bedeutet auch einen Verlust an Reichweite.

Die Stärke der Degradation wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst. Durch die Anzahl Ladezyklen und die Alterung der Zellchemie im Akku wird die maximal mögliche Energiekapazität der Batterie dauerhaft reduziert.

Es kann also weniger Strom im Akku gespeichert werden und die Reichweite mit einer vollen Akkuladung sinkt gegenüber dem Neuzustand

Wie jeder Lithium-Ionen-Akku sind auch die Akkuzellen von Tesla dem Prozess der Degradation ausgesetzt. Man kennt es ja vom Handy. Je mehr Ladezyklen eine Batterie hinter sich hat, desto weiter sinkt die Gesamtkapazität der Zellen und der Akku hält nicht mehr so lange wie im Neuzustand.

In diesem Beitrag geht es darum, was dem Akku schadet und welche Degradation ungefähr normal ist. Außerdem zeige ich, wie man die Degradation auslesen kann.

Schädliche Einflüsse

Die folgenden Einflüsse schaden dem Akku und verstärken die Degradation:

  • Die Alterung der Batteriezellchemie (dagegen lässt sich nichts tun).
  • Stehen lassen des Fahrzeugs mit 100 % Akkustand schadet allen Lithium-Ionen-Akkus (auch LFP) überdurchschnittlich stark.
  • Stehen lassen des Fahrzeugs mit unter 20 % Akkustand schadet allen Lithium-Ionen-Akkus (auch LFP) überdurchschnittlich stark (vor allem bei tiefen Temperaturen).
  • Sehr starke Lade- und Entladeströme bei tiefen Temperaturen.

Der letzte Punkt wird durch das intelligente Batteriemanagement (BMS) in Tesla Fahrzeugen zumindest für Ladeströme verhindert. Es temperiert den Akku auf eine für ihn weniger schädliche Temperatur, bevor er hohen Ladeströmen ausgesetzt wird.

Hohe Entladeströme sind trotzdem möglich und auch schädlich, da Tesla die Beschleunigung auch bei niedrigen Temperaturen nicht begrenzt.

Früher wurde auch häufiges Schnellladen als schädlich eingestuft. Das hat sich allerdings mit den Erfahrungen der letzten Jahre relativiert. Das sieht man auch an den Statistiken über das Schnellladen der Akkus von Model 3 und Y.

Wie stark ist die normale Degradation eines Tesla Akkus?

Die Degradation wird immer in Prozent angegeben.

Beispiel: Wenn ein Akku mit 100 kWh Kapazität im Neuzustand noch über 90 kWh Kapazität verfügt, spricht man von einer Degradation von 10 Prozent.

In der Regel ist die Degradation bei Tesla-Akkus in den ersten 50’000 Kilometern etwas stärker und schwächt sich danach ab.

Die meisten Fahrzeuge verlieren in den ersten 50’000 km ein paar Prozent Akkukapazität. Der Wert pendelt sich dann ein und bleibt recht konstant bei etwa 85 bis 90 Prozent.

Tesla Model 3 und Y Lebensdauer Batterie Degradation
Degradation von Model 3 und Y NMC Akkus über eine Laufleistung von etwa 320’000 Kilometer.

Allerdings ist nicht jede Batteriezellenchemie gleich. Eine Übersicht der Akku Unterschiede bei Tesla.

Anonyme Teslalogger Degradation Statistik für Tesla Fahrzeuge

Eine gute Übersicht der Tesla Akku Degradation und der dadurch verbleibenden Reichweite zeigen die Statistiken des Teslalogger Projekts. Die Teslalogger Software sammelt anonym Fahrzeuginformationen von Tausenden von Teslas.

Diese Daten werden grafisch dargestellt und man kann daraus die Durchschnittskurve der Degradation für jedes Tesla Modell ablesen.

Hier ein Beispiel für das Model 3 Long Range:

Tesla Teslalogger Akku Degradation
Teslalogger Beispielkurve für die Degradation des Tesla Model 3 Long Range. – Bildquelle: Teslalogger

Der Teslalogger ist einer der besten Datenlogger für Tesla Fahrzeuge. Man kann sich damit viele Daten über das Fahr- und Ladeverhalten anzeigen lassen, die man sonst am Fahrzeug-Bildschirm oder über die App nicht abrufen kann. Im Vergleich verschiedener Datenlogger ist er einer meiner Favoriten.

Tesla Akku Degradation auslesen

Wer im Vergleich zur allgemeinen Statistik herausfinden möchte, wie stark der eigene Akku von Degradation betroffen ist, kann das zum Beispiel mit dem Aviloo Batterietest tun.

Dieser Batterietest misst die Energiemenge, die aus dem vollgeladenen Akku effektiv in der Praxis noch entnommen werden kann. Man kann den Tesla ganz einfach selbst durchführen und erhält im Anschluss das Zertifikat zugeschickt. Das ist vor allem auch beim Gebrauchtwagenkauf interessant.

Hier geht es zu meinen Erfahrungen mit dem Batterie-Zertifikat des Aviloo-Tests für mein Model S.

Eine weitere Möglichkeit, die Degradation auszulesen, ist die ScanMyTesla App. Über den OBD2 Anschluss des Tesla kann man mittels OBD2 Dongle und einem passenden Adapterkabel diverse Werte des Akkus in der App anzeigen lassen.

Wenn die beiden Werte „Full pack when new“ und „nominal Full pack“ identisch sind, würde es einer Degradation von Null Prozent entsprechen.

Tesla OBD2 Adapter Dongle Scan My Tesla
OBD2 Dongle mit Adapterkabel und Scan My Tesla App.

Man muss dazu aber wissen, dass dies nur einer Momentanaufnahme entspricht. Der ausgelesene Wert ist das, was das Batteriemanagementsystem im Moment für korrekt hält. Der Wert kann gerade bei älteren Fahrzeugen mit hoher Laufleistung etwas abweichen.

Daher sollte man das Fahrzeug auch gelegentlich auf 100 % aufladen und so lange am Strom angeschlossen lassen, bis auf dem Bildschirm „Ladevorgang abgeschlossen“ steht. Beim Erreichen von 100 Prozent beginnt nämlich das Balancing der Akku-Zellen, das je nach Zustand des Akkus unterschiedlich lange dauert.

Wichtig ist aber: nach abgeschlossenem Balancing den Akku nicht über längere Zeit bei 100 % stehen lassen (also nicht über Nacht). Das ist einer der bekannten Zustände, der sich negativ auf die Akkugesundheit auswirkt und die Degradation beschleunigen kann.

Was man alles für das Auslesen der Degradation mit ScanMyTesla braucht, beschreibe ich in diesem Beitrag.

Eine weniger technische Alternative ist die Smartphone App „Tessie“. Sie kann die Batteriegesundheit ohne jegliche Adapter an der ODB2 Schnittstelle anzeigen. Allerdings ist hier nicht ganz klar, wie der Wert zustande kommt.

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