Tesla verkauft seine Fahrzeuge je nach Modell und Variante mit unterschiedlicher Akku Kapazität und somit unterschiedlicher Reichweite. Aber auch die für den Kunden nutzbare Kapazität unterscheidet sich jeweils von der effektiv im Fahrzeug verbauten Kapazität.
Wie viele kWh hat die Batterie eines Tesla also wirklich?
Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der unterschiedlichen Akku Kapazitäten, die in den verschiedenen Tesla Modellen verbaut sind.
Die effektive Kapazität entspricht der Menge, die verbaut ist. Davon wird eine Reserve von der Batteriemanagement-Software “gesperrt”. Übrig bleibt die nutzbare Kapazität der Batterie (auch “nominal full pack” genannt).
Die gesperrte Reserve dient dazu, den Akku vor einer vollständigen Tiefentladung zu schützen, da dies zu dauerhaften Schäden an den Batteriezellen führen würde. Der Kunde kann diese Reserve nicht nutzen. Sie wird auch “Brick Protection” genannt.
Nutzbare Akku Kapazität im Tesla Model 3 und Model Y
Beim Model 3 wurden in den gleichen Fahrzeugtypen über die Jahre Akkus mit verschiedenen Kapazitäten von verschiedenen Herstellern eingesetzt.
Die Produktion des Model Y begann erst viel später, aber auch hier gibt es bereits Akku Unterschiede in den gleichen Modellvarianten.
Eine perfekte Übersicht bietet das Akkuwiki im TFF-Forum. Die oberste Zeile ist nur für den amerikanischen Markt. Die mittlere (M3) und untere (MY) für Europa. Die Zahlen in den Kästchen sind die jeweiligen kWh an verbauter Kapazität:
Nutzbare Akku Kapazität im Tesla Model S und Model X
Fahrzeug Variante | effektive Kapazität des Akkus | nutzbare Kapazität |
60 | ~61 kWh | ~58.5 kWh |
Software limitierter 60/60D | ~75 kWh | 62.4 kWh |
70 | ~71.2 kWh | ~68.8 kWh |
Software limitierter 70/70D | ~75 kWh | 65.9 kWh |
85/P85/85D/P85D | ~81.5 kWh | ~77.5 kWh |
75/75D (inkl. Standard Reichweite Variante) | ~75 kWh | ~72.6 kWh |
90D/P90D | ~85.8 kWh | ~81.8 kWh |
100D/P100D (08/2016 bis 03/2019) | ~102.4 kWh | ~95.7 kWh |
Maximale Reichweite /Performance | ~102.4 kWh | ~95.7 kWh |
Maximale Reichweite Plus | ~100-105 kWh | ~100 kWh |
Refresh und Plaid ab 2021 | ~102.4 kWh | ~95.7 kWh |
Herstellungszeiträume der Fahrzeugvarianten sind in der Tabelle im Beitrag zu den Akkuunterschieden.
Quelle: Diese Tabelle stammt von Benutzer redvienna aus dem TFF-Forum und Informationen aus einer Tabelle, die von Tesla Fahrern zusammengestellt wurde. Bei den Software-limitierten 60 und 70 kWh Akkus handelt es sich eigentlich um ein 75 kWh-Akkupaket, welches mittels Software auf die 60 oder 70 kWh begrenzt ist.
Die Zahlenwerte stammen ursprünglich von einem Hacker. Er hat sie aus dem Batteriemanagement System von Tesla ausgelesen (Artikel bei Electrek). Die Werte für den 100 kWh Akku sind darin nicht enthalten, da der Artikel publiziert wurde, bevor es den 100 kWh Akku gab. Die Werte des 100er-Akkus in meiner Tabelle beziehen sich auf diesen neueren Artikel von Electrek.
Unterschiede bei den Akku-Typen und -Herstellern
Ursprünglich verwendete Tesla ausschließlich Akkus aus der eigenen Produktion, die zusammen mit Panasonic in der Gigafactory Nevada aufgebaut wurde.
Durch die enorm hohe Nachfrage nach Tesla Fahrzeugen wurde aber ab dem vierten Quartal 2020 auch auf Akkuzellen von asiatischen Zulieferfirmen wie LG, CATL und BYD zurückgegriffen.
Dadurch änderte sich auch der Formfaktor, die Zusammensetzung und die Eigenschaften der Akkus. Eine Übersicht zeigt der Beitrag zu den Unterschieden der verschiedenen Tesla Akkus.
Vergleich der Tesla Akkukapazität mit anderen Automarken
Die Webseite der ev-database bietet einen guten Vergleich der Batteriekapazitäten von Elektroautos verschiedener Hersteller.
Verlust an Akkukapazität durch Alterung und Ladezyklen
Durch Alterung und die Lade- und Entladezyklen reduziert sich mit der Zeit die maximale Kapazität des Akkus. Man spricht dabei auch von Degradation. Die ist zwar nicht so schlimm, wie bei einem Handyakku, aber trotzdem spürbar.
Gerade beim Gebrauchtwagenkauf ist es daher sehr interessant zu wissen, wie viel Kapazität ein gebrauchter Akku noch hat.
Smartphone-Apps, wie ScanMyTesla können solche Werte mittels eines OBD2-Dongles vom Fahrzeug auslesen und anzeigen.
Auch der Batterietest von Aviloo liefert Informationen darüber, wie stark die Degradation eines Akkus ist. Speziell bei Aviloo wird nicht einfach irgendein Messwert aus der Fahrzeugsoftware ausgelesen. Stattdessen misst Aviloo welche Energiemenge in der Praxis effektiv noch aus dem vollgeladenen Akku entnommen werden kann.
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